Albin Loidl ist DRV-Präsident, Neuzugänge im Vorstand
Die Mitglieder des DRV haben Albin Loidl zum neuen Präsidenten gewählt. Der Geschäftsführer von Alpha Reisebüro Partner setzte sich auf dem Hauptstadtkongress in Berlin mit deutlicher Mehrheit gegen Marija Linnhoff und Benjamin Bindewald durch. Neu im Vorstand sind unter anderem Tim Dunker, Ann-Katrin Lukasiewicz, Önder Sancarbarlaz und Songül Göktas-Rosati.

DRV/Marcel Kautz
Der 15-köpfige DRV-Vorstand
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Es begann mit einer Panne. Weil die geplante digitale Abstimmung nicht funktionierte, musste die Präsidentschaftswahl im DRV auf Papier durchgeführt werden. Das brachte den Plan und den Zeitablauf des Hauptstadtkongresses am Freitag durcheinander und sorgte für einiges Geraune unter den Mitgliedern. Immerhin: Ein valides Ergebnis konnte auch auf Basis der nun erforderlichen manuellen Auszählung ermittelt werden.
Und das fiel deutlich aus: Loidl steht künftig an der Spitze des Deutschen Reiseverbands. Die Mitgliederversammlung wählte den 65-Jährigen mit 87,1 Prozent der Stimmen zum neuen Präsidenten. Seine Mitbewerberin Marija Linnhoff, Vorsitzende des Reisebüroverbandes VUSR, kam nur auf 9,8 Prozent, Benjamin Bindewald von Besser Urlauben erhielt lediglich 0,3 Prozent.
Mäßige Wahlbeteiligung
Von den 3.274 wahlberechtigten Stimmen waren 1.621 in Berlin vertreten, was einer Beteiligung von 49,5 Prozent entspricht. Loidl übernimmt das Amt von Norbert Fiebig, der nach elf Jahren an der Verbandsspitze nicht erneut kandidierte.
Die Mitglieder würdigten Fiebigs langjähriges Engagement und wählten ihn einstimmig zum Ehrenpräsidenten. In seiner Abschiedsrede zeigte er sich dankbar für die Unterstützung in seiner Amtszeit: "Es war mir eine große Ehre, die Reisewirtschaft über all die Jahre zu vertreten. Ich weiß, dass Sie alle gemeinsam mit Haltung und Engagement diese Branche stark in die Zukunft führen werden."
Neues Präsidium und Vorstand gewählt
Neben dem Präsidenten wurden auf dem Hauptstadtkongress auch Präsidium, Vorstand, Schieds- und Ehrengericht sowie Rechnungsprüfer neu bestimmt. Ute Dallmeier (Lufthansa City Center Niederrhein) bleibt Finanzvorständin. Die fünf Vizepräsidenten sind Ralf Hieke (Reisebüro Strier, Säule A), Andreas Heimann (DER Reisebüro, Säule B), Tim Dunker (Ameropa-Reisen, Säule C), Mark Tantz (Dertour Deutschland, Säule D) und Ulrike Katz (Visionsahead, Säule E).
Erstmals gehören vier Frauen dem Vorstand an: Neben Dallmeier und Katz wurden Ann-Katrin Lukasiewicz (Reiseagentur Grenzenlos) und Songül Göktas-Rosati (Bentour Reisen) gewählt. Insgesamt 21 Touristiker hatten sich für die 15 Vorstandsposten beworben.
Loidl setzt auf Dialog und Zusammenhalt
Nach seiner Wahl bedankte sich Loidl für das Vertrauen und skizzierte seine Schwerpunkte: "Verantwortung übernehmen heißt für mich, die Branche zusammenzuführen und die starke Stimme des DRV weiter zu kräftigen – in Berlin wie in Brüssel."
Er kündigte an, die Themen faire Wettbewerbsbedingungen, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Fachkräftesicherung vorrangig anzugehen. Der Verband solle agiler, moderner und politisch schlagkräftiger werden, ohne seine bewährten Strukturen aufzugeben. "Bewährtes sichern – Neues wagen", so Loidl.
Langjährige Branchenerfahrung
Der studierte Betriebswirt verfügt über mehr als 35 Jahre Erfahrung in der Touristik. Seinen Einstieg in die Touristik vollzog er als Reiseleiter bei TUI in Afrika und Asien. Nach Stationen bei TUI und Kreutzer Touristik war Loidl in Führungspositionen bei Thomas Cook tätig und leitet seit gut 20 Jahren die Kooperation Alpha Reisebüro Partner. Zudem verantwortet er das Franchisesystem Holiday Land. Beide Verbünde gehören heute zu Schauinsland Reisen – Loidl scheidet dort aus, um die ehrenamtliche DRV-Präsidentschaft zu übernehmen. Von 2012 bis 2019 gehörte der erfahrene Touristiker bereits dem DRV-Vorstand an und war dort Vertreter der konzerngebundenen Reisemittler.
Mit den Wahlen hat der Verband die Weichen für die nächsten drei Jahre gestellt. Die Verjüngung des Gremiums und der höhere Frauenanteil gelten als Zeichen für mehr Vielfalt und Modernisierung im Verband. Loidl kündigte an, die Zusammenarbeit mit Politik und Mitgliedern zu intensivieren. „Gemeinsam sind wir als Verband verbindend, zukunftsgerichtet und gestaltend“, sagte er.
Verstärkte Konkurrenz und Termine für kommende Tagungen
Zugleich tut sich mit Loidls Wahlsieg ein neuer Konkurrenzkampf auf. Kontrahentin Linnhoff hatte angekündigt, den VUSR im Falle einer Wahlniederlage auch für Veranstalter öffnen zu wollen, die bislang nur als Fördermitglieder agieren dürfen. Linnhoff wird unter anderem vom Branchenprimus TUI unterstützt, der zum Jahreswechsel aus dem DRV ausgetreten war. Ob der Vorstoß Wirkung zeigt, muss sich zeigen.
Die nächste DRV-Jahrestagung findet übrigens von Mittwoch, 15., bis Sonntag, 19. April 2026, auf der Azoreninsel Sao Miguel statt. Der Termin für den nächsten Hauptstadtkongress ist für den 15. und 16. Oktober angesetzt.
Christian Schmicke