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30. März 2023 | 21:37 Uhr
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Dehoga kritisiert geplante Ausbildungsgarantie

Die von der Regierung beschlossene "Ausbildungsgarantie" hält der Dehoga laut Geschäftsführerin Sandra Warden (Foto) für "komplett überflüssig". Den Gesetzesentwurf für ein Fachkräfte-Einwanderungsgesetz, wonach Menschen aus Nicht-EU-Ländern über eine Chancenkarte ein Jahr in Deutschland arbeiten dürfen, hingegen trotz einiger Mängel für "überfällig".

Dehoga Sandra Warden Foto Dehoga Cordula Giese

Dehoga-Geschäftsführerin Sandra Warden begrüßt grundsätzlich das Fachkräfte-Einwanderungsgesetz

Die vom Bundeskabinett im Rahmen des Gesetzes zur Stärkung der Aus- und Weiterbildungsförderung beschlossene Ausbildungsplatzgarantie hält der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) für „vollkommen überflüssig“. Vor allem, da diese auch für außerbetriebliche Ausbildungen gelten soll. Sandra Warden, Geschäftsführerin des Dehoga-Bundesverbandes, hält es seitens der Politik vielmehr für wichtiger, „eine konsequente Offensive für die betriebliche Ausbildung zu starten“ und das Matching zwischen Jugendlichen und Ausbildungsbetrieben zu verbessern. Dies sei laut Warden sinnvoller, als „Jugendliche in außerbetrieblichen Maßnahmen zu parken.“ Denn das Problem, dass es zu wenig verfügbare Ausbildungsstellen gebe, existiere bereits seit den Nuller-Jahren nicht mehr.

Einen anderen vom Bundeskabinett beschlossenen neuen Gesetzesentwurf hält der Dehoga dagegen für „wichtig und längst überfällig.“ So sieht das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz eine sogenannte Chancenkarte vor, mit der Arbeitskräfte aus einem Nicht-EU-Land für ein Jahr in Deutschland sein dürfen, um sich einen Arbeitsplatz zu suchen. In dieser Zeit können sie dank der Karte auch bei Betrieben zur Probe arbeiten oder einer Nebenbeschäftigung nachgehen, um ihren Aufenthalt in Deutschland zu finanzieren. Für den Erhalt einer Chancenkarte zählt ein Punktesystem. Wichtige Kriterien für Punkte sind beispielsweise Sprachkenntnisse, Berufserfahrung, Alter und Deutschlandbezug.

Der Dehoga sieht in dem Gesetzesentwurf „für engagierte Hoteliers und Gastronomen interessante zusätzliche Möglichkeiten, die dringend benötigten Fach- und Arbeitskräfte aus Drittstaaten einzustellen.“, so Warden. Gleichwohl würden mit dem vorliegenden Gesetzesentwurf „nicht alle Erwartungen des Gastgewerbes an eine vorausschauende und wachstumsorientierte Einwanderungspolitik erfüllt“, die Schritte für Arbeitskräfte ohne formale Qualifikation seien noch „zu zaghaft“. Auch hält die Dehoga-Chefin die Regelungen teilweise für „überkomplex“, auch erkennt sie immer noch viele Hürden.

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