Hotelkette Meliá mit ambitionierten Wachstumsplänen
Die spanische Hotelkette Meliá ist mit einem Umsatzplus ins Jahr gestartet und plant bis Jahresende mindestens 25 neue Häuser. Der Gewinn hat sich im ersten Quartal fast verdoppelt, obwohl Ostern diesmal im April lag. In Spanien läuft das Geschäft besonders gut, in Kuba hingegen schwächer. International setzt Meliá auf Expansion – von Asien bis Südamerika.

Meliá Hotels
Die spanische Hotelkette Meliá, hier das Meliá Hotel in Frankfurt, bleibt auf Wachstumskurs
Meliá Hotels International hat im ersten Quartal 2025 einen Umsatz von 444,5 Millionen Euro erzielt – ein leichtes Plus von einem Prozent gegenüber dem Vorjahr. Trotz des sogenannten "Kalendereffekts", da Ostern diesmal in den April fiel, erreichte der Konzern ein operatives Ergebnis von 91 Millionen Euro. Der RevPAR, also der Umsatz pro verfügbarem Zimmer, stieg um 6,5 Prozent auf 77,50 Euro. Der Nettogewinn kletterte auf 10,5 Millionen Euro, was einem Anstieg von 93 Prozent entspricht.
25 neue Hotels in Planung
Im laufenden Jahr will Meliá die Expansion vorantreiben und mindestens 25 neue Hotels eröffnen – statistisch also ein Haus alle zwei Wochen. Bereits im ersten Quartal wurden fünf neue Hotels mit insgesamt 580 Zimmern in Betrieb genommen, unter anderem im thailändischen Pattaya sowie in Albanien, Vietnam und Argentinien. Zusätzlich wurden zwölf weitere Hotels mit zusammen 2.012 Zimmern unter Vertrag genommen.
Das globale Portfolio umfasst derzeit 365 Häuser sowie 67 in der Entwicklung, insgesamt 432 Hotels mit rund 105.000 Zimmern. Der Fokus liege auf Wachstum in touristisch gefragten Regionen, so Firmenchef Gabriel Escarrer.
Spanien treibt Entwicklung voran
Im Heimatmarkt Spanien trugen die gute Entwicklung auf den Kanaren und an den Küsten dazu bei, dass neue Hotels früher als geplant öffnen konnten – pünktlich zur Hochsaison. Madrid verzeichnete im städtischen Segment das stärkste Wachstum, getrieben von einer Mischung aus Veranstaltungen und Freizeitnachfrage. In Barcelona sorgte der Mobile World Congress für volle Zimmer und steigende Raten, in Sevilla lief das Mice-Geschäft trotz späterer Osterferien gut.
Auch in Europa lief es stabil. Deutschland konnte bei Events und Kongressen punkten, zeigte aber laut Meliá preissensible Tendenzen. Frankreich profitierte von der Wiedereröffnung von Notre-Dame, Italien glänzte mit zweistelligem RevPAR-Wachstum – besonders in Mailand und Rom. In Großbritannien stieg der RevPAR um über acht Prozent, wobei London besonders stark zulegte.
Amerika und Asien mit Licht und Schatten
In Mexiko und der Dominikanischen Republik bleibt Meliá ebenfalls auf Wachstumskurs. In den USA zogen Frühbuchungen und Freizeitreisen an. In Asien zeigte sich China verhalten, doch Visa-Erleichterungen könnten im zweiten Quartal für Impulse sorgen. Vietnam überzeugte bereits mit starker Nachfrage chinesischer und europäischer Gäste.
Im Vertrieb dominierten weiterhin direkte Buchungen, die 45,9 Prozent des zentralisierten Umsatzes ausmachten, so Escarrer. Gleichzeitig entwickelten sich auch Reisebüros, Veranstalter und OTAs positiv. Die Nettoverschuldung des Unternehmens lag Ende März bei 792 Millionen Euro, was einem Anstieg um 19,2 Millionen seit Dezember entspricht. Dank geringerer Finanzierungskosten habe sich das Finanzergebnis um knapp 30 Prozent verbessert, teilt Meliá mit.
Christian Schmicke