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2. Februar 2021 | 14:22 Uhr
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Meliá will mit Franchise light wachsen

CEO Gabriel Escarrer (Foto) kündigte an, den Anteil über Managementverträge oder ein lockeres Franchisemodell betriebener Häuser unter dem Dach der Meliá-Marken zu verdoppeln. Zudem will er die Abhängigkeit von Reiseveranstaltern verringern.

Escarrer Gabriel

Gabriel Escarrer sieht gute Wachstumschancen für Meliá

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Der Begriff "asset light" wird vielen erfahrenen Touristikern in Deutschland noch gut in Erinnerung sein. Thomas Holtrop, von 2005 bis 2006 Vorstandsvorsitzender von Thomas Cook, verwendete ihn unermüdlich zur Beschreibung seiner Strategie. Dahinter steckt die Idee, sich von kapitalintensiven Investitionen wie Immobilien zu trennen und die Erlöse in andere Geschäftsmodelle zu stecken, die weniger Kapital binden, aber ähnlich viel Geld bringen.

Ein wenig ähnelt dieser Ansatz demjenigen, den TUI-Chef Friedrich Joussen derzeit notgedrungen verfolgt. Um mit Schiffen und Hotels Geld zu verdienen, müsse man diese nicht besitzen, hatte der CEO der spätestens seit der Corona-Krise in akuten Finanznöten steckenden TUI wiederholt betont.

Lockere Bündnisse

Nun will auch die spanische Hotelkette Meliá künftig weniger mit Hotelimmobilien als über die Vergabe von Lizenzen für deren Betrieb wachsen. Jedenfalls kündigte Firmenchef Gabriel Escarrer im Interview mit der spanischen Zeitung "El Economista" an, dass der Anteil über Managementverträge betriebener Hotels von 27 Prozent im Jahr 2019 schnell auf 50 Prozent wachsen könnte. "Das wird unsere Margen substanziell verbessern", glaubt Escarrer.

Zudem soll das Thema Franchise stärker in den Vordergrund rücken und unabhängige Hoteliers mit Objekten in guter Lage anziehen. Unter der 2020 ins Leben gerufenen Marke "Affiliated by Meliá" sollen sie das Wachstum vorantreiben. Laut dem spanischen Fachportal "Hosteltur" werden bereits 25 Häuser, überwiegend in Europa, unter dieser Marke betrieben.

Mehr Direktvertrieb

Auch in Sachen Vertrieb soll das Geschäftsmodell von Meliá auf neue Füße gestellt werden. Bisher habe man in Spanien und in der Karibik nahezu ausschließlich auf die Zusammenarbeit mit Reiseveranstaltern vertraut und den Direktvertrieb, die Digitalisierung und eigene Kundenbindungsprogramme schleifen lassen. Diesbezüglich habe Meliá während der Corona-Krise und den vorangegangenen zwei Jahren kräftig aufgeholt, so Escarrer.

Mehr Präsenz im Direktvertrieb werde der Hotelkette ein signifikantes organisches Wachstum bringen, glaubt der CEO. Im Gesamtmarkt werde eine Erholung gleichwohl auf sich warten lassen. Mit einer Rückkehr zu den Zahlen von 2019 rechnet Escarrer nicht vor 2023.

Christian Schmicke

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