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23. Mai 2024 | 15:55 Uhr
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So blicken die "Boomer" auf die Generation Z

Mehr als 90 Prozent der Teilnehmer an einer Reise-vor9-Umfrage, die 60 Jahre oder älter sind, sehen einen grundlegenden Unterschied zwischen der Generation Z und Vertretern früherer Generationen. Jeweils eine deutliche Mehrheit beklagt mangelnde Leistungsbereitschaft und zu hohe Ansprüche. Doch es gibt auch unter den Älteren durchaus Sympathien für die Jungen.

Babyboomer und Gen Z

Kritische Distanz? Nicht alle Babyboomer betrachten die Generation Z skeptisch

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Der Generation der Unter-30-Jährigen werden oft deutliche Vorbehalte entgegengebracht. Sie sei verwöhnt, unentschlossen, nicht leistungsbereit und es fehle ihr an Verantwortungsbewusstsein, lauten einige auch in der Touristik bisweilen zu vernehmende Einschätzungen.

Ins Kreuzfeuer der Kritik ist indes in den vergangenen Jahren auch die Generation der sogenannten Babyboomer, also der in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts Geborenen, geraten. Diese habe sich zwar abgerackert, im Bemühen um immer mehr Wohlstand aber drohende Probleme wie den Klimawandel ignoriert, so die Replik aus der jungen Bevölkerung.

Kritik und Lob

Grund genug, um einmal zu beleuchten, wie die "Boomer" in der Tourismus- und Hotelbranche tatsächlich auf den Nachwuchs blicken. Knapp 200 der mittlerweile deutlich über 1.000 Teilnehmer an der aktuellen Umfrage zum Thema gaben sich als Vertreter dieser Generation zu erkennen.

Zusammengefasst ist dazu festzustellen, dass eine Mehrheit der Älteren durchaus Einwände gegen die erlebte oder vermutete Einstellung der Jüngeren zu Arbeit und Leben hat. 91 Prozent sehen einen grundlegenden Unterschied zwischen der Haltung der Gen Z und früheren Generationen. Fehlende Leistungsbereitschaft attestieren ihnen 70 Prozent, zu hohe Ansprüche erkenne gar 83 Prozent. Zwei Drittel wollen fehlendes Verantwortungsbewusstsein erkennen.

Einige Kommentare dazu sind durchaus markig: Es handele sich um eine "ich-bezogene Generation ohne klare Vorbilder, größtenteils orientierungslos", heißt es da zum Beispiel. "Diese Generation ist im Wohlstand aufgewachsen und ihr wurden die falschen Wertvorstellungen in der Erziehung und Schule vermittelt", so ein weiteres Urteil. Die Gen Z habe eine "laue bis nicht vorhandene Arbeitseinstellung" und werde "kaum Karrierechancen haben". Ein Teil der Kritiker weist indes in den Kommentaren auch darauf hin, dass den Jüngeren ihre Werte durch die Älteren vermittelt worden seien.

Lage richtig erkannt

Dabei herrscht keineswegs völlige Übereinstimmung in den Urteilen der Boomer. So glauben knapp 60 Prozent der Befragten, dass die Gen Z im Zeichen des Fachkräftemangels, der in ihrer Jugend nicht vorkam, die Lage einfach richtig einschätze. Auch die Orientierung der Jüngeren an einer guten Balance aus Arbeit und Freizeit findet eine Mehrheit von 62 Prozent durchaus gut. "Die Generation Z hat sich entschieden, nicht Ihren Eltern nachzustreben, sondern eine ausgewogene Balance zwischen beruflicher Erfüllung und ihrem Privatleben zu finden" heißt es in einem Kommentar. Ein weiterer Reiseprofi urteilt, die unter 30-Jährigen seien "außerordentlich leistungsbereit, aber nicht um jeden Preis".

In manchen Beiträgen wird auch eine kritische Haltung zur eigenen Lebenseinstellung deutlich. "Die Generation bekommt von 'uns' vorgelebt, dass immer alles schneller, weiter, höher... sein muss. Und dass das nicht gut für die Gesundheit ist", schreibt ein Umfrageteilnehmer. "Man muss lernen, einfach etwas anders mit ihnen umzugehen, wobei Anerkennung für das, was sie besser können, wichtig ist, wie auch Wertschätzung für neu Gelerntes in der Sache", lautet ein weiterer Kommentar.

Konsequenzen für den Arbeitsmarkt

Drei Viertel der befragten Reiseprofis sehen im Generationenthema durchaus ein Problem für den touristischen Arbeitsmarkt. Aber nicht alle lasten dies der Gen Z an. "In vielen Berufen sind weder die Arbeitszeiten noch das Einkommen attraktiv und die Generation Z wird dies nicht akzeptieren. Arbeitgeber werden sich hier anpassen müssen, zum Beispiel mit mehr Flexibilität für Arbeitsmodelle", lautet ein Urteil, während die Gegenseite argumentiert: "Jeder sollte erst mal etwas kleinere Brötchen backen, die Erwartungshaltung ist sehr hoch."

Last but not least zitiert ein Reiseprofi zu dem Thema den griechischen Philosophen Sokrates: "Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer." Das Zitat stammt aus dem 5. Jahrhundert vor Christus.

Wie die Vertreter der Generationen der 70er-, 80er- und der beginnenden 90er-Jahre auf die Generation Z blicken, erfahren Sie in den kommenden Tagen. 

Christian Schmicke

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