90 Prozent der Nebenkostenabrechnungen in Hotels fehlerhaft
Das Berliner Unternehmen Mineko hat sich auf die digitale Prüfung von Nebenkostenabrechnungen spezialisiert – mit Fokus auf Gewerbemieter und die Hotellerie. Eine aktuelle Analyse zeigt: 90 Prozent der 581 untersuchten Abrechnungen von Hotels enthalten Fehler. Zudem ist die durchschnittliche Schadenssumme im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen.

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Die Nebenkosten sind, gerade in Zeiten gestiegener Energiekosten, eine betriebswirtschaftliche Herausforderung für Hoteliers
Die Nebenkosten bleiben für viele Hotels eine stille Kostenfalle – das zeigt erneut eine aktuelle Analyse des Berliner Spezialdienstleisters Mineko. In der jüngsten Studie wurden 581 Nebenkostenabrechnungen von Hotels aus dem Abrechnungsjahr 2023 ausgewertet, die 2024 geprüft wurden. Das Ergebnis ist alarmierend: 90 Prozent der Abrechnungen waren fehlerhaft – mit einem durchschnittlichen Fehlerbetrag von 45.989 Euro pro Objekt.
Bereits im Frühjahr 2024 hatte Hotel vor9 über eine frühere Mineko-Studie berichtet, die Fehlerquoten von 91 Prozent bei durchschnittlich 25.301 Euro Schaden aufdeckte. Seitdem hat sich die Lage offenbar weiter verschärft: Die durchschnittliche finanzielle Abweichung ist um rund 80 Prozent gestiegen. Besonders gravierend: Der höchste Einzelfehler lag bei über 583.000 Euro.
Die digitale Überprüfung von Nebenkostenabrechnungen als Geschäftsmodell
Mineko, gegründet von Chris Möller, betreut inzwischen über 100.000 Mieter, davon viele aus der Hotellerie. Das Unternehmen nutzt digitale Analyseverfahren, um Betriebskosten systematisch mit Mietverträgen abzugleichen. Die Prüfung erfolgt vollständig digital – die Argumentation gegenüber Vermietern ist rechtlich fundiert und wird bei Bedarf auch durch Mineko übernommen.
Typische Fehlerquellen in den geprüften Abrechnungen sind unter anderem falsch angesetzte Umlageschlüssel, nicht umlegbare Positionen wie Verwaltungs- oder Instandhaltungskosten sowie formale Mängel wie unzulässige Abrechnungszeiträume. Besonders häufig traten Fehler bei Abrechnungen mit Nachzahlungen auf – im Schnitt 32.523 Euro. Aber auch Gutschriften entpuppten sich in vielen Fällen als fehlerhaft.
Pascal Brückmann