Airbnb-Geschäftsmodell nähert sich OTAs an
Airbnb ändert die Preisstruktur grundlegend. Künftig zahlen Gastgeber, die ein Property-Management-System nutzen, eine Servicegebühr von 15,5 Prozent. Bislang wurde die Provision zwischen Gastgebern und Gästen geteilt: Die Mehrheit der Hosts zahlte drei Prozent, während Gäste mit bis zu 16,5 Prozent Servicegebühr belastet wurden.

iStock Marco_de_Benedictis
Airbnb kassiert künftig eine einheitliche Provision von Gastgebern
Für Gastgeber ohne Verwaltungssystem bleibe die bisherige Option bestehen, heißt es. Die Umstellung erfolge ansonsten automatisch von Oktober an, berichtet das Portal Phocuswire. Laut Airbnb soll sie "mehr Transparenz schaffen" und Gastgebern helfen, wettbewerbsfähigere Raten anzubieten. Damit rückt das Unternehmen näher an die Modelle von Booking und Expedia heran. Während Gäste künftig einen "Endpreis" sehen, tragen die Gastgeber die volle Provision. Branchenkenner sehen Airbnb strategisch auf dem Weg zur Hotel- und OTA-Konkurrenz.
Analysten gehen laut Phocuswire davon aus, dass Airbnb mit der Umstellung gezielt Hotels ansprechen will. Die Angleichung an OTA-Strukturen erleichtere Preisvergleiche, reduziere Buchungsabbrüche und umgehe Diskussionen über versteckte Gebühren.
Airbnb-CEO Brian Chesky hatte bereits in der jüngsten Bilanzkonferenz betont, dass Hotels eine wichtige Ergänzung zum Kerngeschäft mit privaten Unterkünften seien. Die neue Gebührenregel ist offenbar ein weiterer Schritt in Richtung OTA-Konvergenz – zusammen mit zentralisierten Zahlungen, einheitlichen Richtlinien und der wachsenden Hotelintegration.
Christian Schmicke