"Das 2024 wird ein Jahr der Widersprüche"
Bei einem Experten-Talk diskutierte Martin Schaffer (Foto), Managing Partner bei MRP Hotels, mit Geschäftspartnern die Aussichten auf das neue Jahr. Der Hotelmarkt 2024 bewege sich in einem Spannungsfeld zwischen Herausforderungen und Chancen, so das Fazit.
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Steigenden Löhne und Kosten, die Teuerung, die schwache Konjunktur und Finanzierungsschwierigkeiten für Projektentwicklungen werden das Geschäft im laufenden Jahr belasten. Doch dem entgegenstehen Chancen wie die Rückkehr starker Märkte wie China, antizyklische Investitionen, Plattformlösungen und der wachsende Markt für Serviced Apartments.
Beim Rückblick auf das letzte Quartal hätte sich bereits eine spürbare Belebung gezeigt. Fast die Hälfte aller Transaktionen in der Assetklasse fanden in diesem Zeitraum statt. "Das Aufleben der Transaktionen trägt auf niedrigem Niveau zur Preisfindung bei", so Peter Ebertz, Geschäftsführer und Head of Hotels bei Art-Invest Real Estate Management. "Das bringt Sicherheit und Käufer sowie Verkäufer werden öfter zusammenfinden."
Jedoch sei die Betreiberprofitabilität in 2023 erheblich gesunken. Die Kostentreiber lagen vor allem im Bereich Mitarbeiter und Wareneinsatz. 2022 konnten die Betreiber die Inflationseffekte durch höhere Zimmerraten ausgleichen, 2023 war dies nur noch teilweise möglich. "In diesem Jahr werden die inflationsbedingten Kostensteigerungen sich in großen Teilen nicht mehr an die Endverbraucher weitergeben lassen", so Martin Schaffer, Geschäftsführender Partner bei MRP Hotels. "Sonst bleiben die Gäste irgendwann weg."
Die Übernachtungszahlen stimmen wieder, obwohl einige Herkunftsmärkte ausbleiben
Zufrieden sein könne man mit den Übernachtungszahlen. Diese lagen Ende 2023 in Deutschland (-1,6%) und Österreich (-1%) nur knapp unter dem Vorkrisenniveau. "Und das, obwohl circa zehn Prozent der Herkunftsmärkte, darunter die Ukraine, Russland, China und Israel, wegfallen. Mit diesen Märkten wäre der Sektor sogar über das 2019er Niveau gestiegen. Bis Jahresende werden wir sicher bei dem Vor-Corona-Niveau ankommen", erläutert Schaffer.
Beim Ausblick auf die künftige Geschäftsentwicklung sieht Monika Rosen, Vizepräsidentin bei der Österreichisch-Amerikanischen Gesellschaft, die Zinsentwicklung als einen wichtigen Faktor für die Zukunft des Hotelmarktes: "Der Scheitelpunkt der Leitzinserhöhungen der EZB ist erreicht. Einige Marktteilnehmer erwarten eine erste Senkung bereits im April. Die EZB kommuniziert hingegen, dass dies frühestens im Sommer der Fall sein wird. Experten erwarten, dass der Leitzins bis Jahresende 2025 um bis zu 175 Basispunkte gesenkt wird. Das kann dem Transaktionsmarkt auf die Sprünge helfen."
Jetzt bieten sich die Chancen für antizyklische Investitionen
Und Ascan Kókai, Head of Hotels bei ECE Real Estate Partners, betont die starke Performance des Hotelmarktes: "Die starke Performance spricht mit konstant guten Umsatzzahlen und dem fundamentalen Wachstum der globalen Tourismusbranche für sich. Für uns ist aktuell eine gute Zeit, antizyklisch zu investieren."
Trotzdem, das Jahr 2024 werde ein Jahr der Widersprüche, glaubt Martin Schaffer. "Zwar stehen einige Großevents an, aber die gesamtwirtschaftliche Situation ist immer noch belastet und wirkt sich negativ auf das Konsumverhalten aus", erklärt Schaffer. Zudem schlafe der Wettbewerb nicht. "Serviced Apartments sind aufgrund ihrer Flexibilität und dem hohen Grad an digitalen Lösungen in der Lage, Hotels bei Nutzern und Investoren Konkurrenz zu machen."