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5. Juni 2025 | 14:42 Uhr
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DZT will auf Qualität, Innovation und Städte setzen

Die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) will verstärkt auf Qualitätstourismus, Wettbewerbsfähigkeit und technologische Innovation setzen. Dabei sollen vor allem Städtereisen stärker beworben werden, sagte Präsidentin Petra Hedorfer (Foto) vor dem Tourismusausschuss des Bundestages. Für ihre Arbeit fordert Hedorfer ein höheres Budget.

DZT Petra Hedorfer Foto DZT

Petra Hedorfer wünscht sich für die DZT ein höheres Budget

Die DZT will im kommenden Jahr mit einem klaren Fokus auf Qualität, wirtschaftliche Stärke und technische Innovation die Nachfrage aus dem Ausland weiter steigern. Hedorfer stellte die Ziele der Organisation am Mittwoch im Tourismusausschuss vor. Dabei gehe es nicht nur um die Quantität der Gäste, sondern um nachhaltigen Qualitätstourismus als Leitlinie, erklärte sie.

Impulse durch neue Regierung erwartet

Die Branche befinde sich in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld, geprägt von geopolitischen Krisen, konjunktureller Schwäche und Unsicherheit bei Verbrauchern und Unternehmen. Hedorfer äußerte die Hoffnung, dass die neue Bundesregierung mit zügigen Reformen neue Impulse setzen könne. Positiv bewertete sie erste Ansätze im Koalitionsvertrag – etwa zum Abbau bürokratischer Hürden und zur Entlastung der Wirtschaft. Entscheidend sei jedoch, "dass die neue Regierung schnell Fahrt aufnimmt", so Hedorfer.

Die DZT operiert derzeit mit einem vorläufigen Budget von rund 40,6 Millionen Euro. Für eine optimale Umsetzung ihrer internationalen Marketingstrategie hält Hedorfer jedoch 45 Millionen Euro für sinnvoll. Trotz leicht steigender Zahlen sei die deutsche Tourismuswirtschaft noch nicht auf dem Niveau von 2019 angekommen. Im vergangenen Jahr wurden 85,3 Millionen Übernachtungen registriert – 4,7 Millionen weniger als vor der Pandemie. Gleichzeitig stieg der Umsatz auf 77,7 Milliarden Euro – das waren knapp 18 Prozent mehr als 2019.

Städtereisen im Fokus

Als Wachstumstreiber sieht die DZT vor allem Städtereisen, die bei internationalen Gästen besonders beliebt sind. Diese will die Organisation gezielt im Ausland bewerben. Besonders Besucher aus den USA seien weiterhin eine starke Säule für den Incoming-Tourismus – mit 7,2 Millionen Übernachtungen im Jahr und einem Plus von 2,1 Prozent im ersten Quartal 2025. Es folgen Gäste aus China und Hongkong, den arabischen Golfstaaten und Indien. Diese Märkte sollen künftig noch stärker angesprochen werden.

Neben klassischer Werbung will die DZT auf Social Media und Online-Marketing setzen. Die 19 Auslandsvertretungen in Nordamerika, Asien und Europa sollen digitale Inhalte gezielt verbreiten. Laut Hedorfer seien positive Online-Bewertungen von Destinationen zunehmend entscheidend für die Reiseentscheidung. Zwischen 2018 und 2024 habe die DZT ihre Reichweite von 328 Millionen auf 1,23 Milliarden Zugriffe steigern können – ein Zuwachs von 275 Prozent.

Verbraucherverhalten im Wandel

Trotz Unsicherheiten durch geopolitische Konflikte, wie den jüngsten US-Zollstreit, zeigten Studien der European Travel Commission Anzeichen für einen positiven Trend, so Hedorfer: Reisende planten für den Sommer 2025 längere Aufenthalte und größere Budgets. Deutschlands Rolle als Kulturreiseziel Nummer eins unter Europäern werde durch das anhaltende Interesse an Städte-, Kultur- und Rundreisen weiter gestützt.

Als Hauptgründe für die Wahl eines Reiseziels nennen europäische Gäste vor allem das Preis-Leistungs-Verhältnis (22%), gefolgt von Sicherheitsaspekten (18%) und einem milden Klima (14%). Diese Faktoren will die DZT in ihrer Kommunikation stärker hervorheben.

Christian Schmicke

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