Fragmentierte IT-Systeme bremsen Hotels im DACH-Raum aus
Hotels in Deutschland, Österreich und der Schweiz verlieren laut einer Umfrage des Softwareanbieters Access Hospitality im Schnitt zwischen 66 und 83 Arbeitstage pro Teammitglied, weil sie täglich extrem viel Zeit mit dem Wechsel zwischen IT-Systemen verbringen. Viele Häuser hoffen, dass KI diese Ineffizienzen behebt.
 
                                                    iStock Zdenek Sasek
Viele IT-Tools nebeneinander führen zu Zeitverlusten
Dietmar Dahmen: Reiten Sie den Hai des Wandels
Visionär und Top-Speaker Dietmar Dahmen inspiriert mit radikaler Kundenzentrierung und Transformation. Entdecken Sie, wie Hotels den „Hai des Wandels“ sicher reiten. Live beim QR REDEBEDARF „NextGuest: data. travel. future.“ am 23. Oktober 2025 in Frankfurt – kostenfrei für Hoteliers! Information & Anmeldung
Hotels und Gastronomiebetriebe in der DACH-Region verlieren im Schnitt 66 (Deutschland), 67 (Österreich) und 83 (Schweiz) Arbeitstage pro Jahr und Teammitglied, weil Mitarbeitende täglich im DACH-Durchschnitt 2,27 Stunden damit verbringen, zwischen verschiedenen IT-Systemen zu wechseln oder Daten manuell zu kombinieren. Das ergab eine Umfrage des Softwareanbieters Access Hospitality. Konkret gefragt wurde: "Wie viel Zeit verbringen Sie oder Ihre Führungskräfte täglich damit, zwischen verschiedenen Systemen zu wechseln oder Daten manuell zusammenzuführen?" Im internationalen Vergleich gehört die DACH-Region damit zu den Bereichen mit den höchsten Zeitverlusten. Hochgerechnet auf ein Jahr entspricht das 575 Stunden oder rund 28 Prozent der Arbeitszeit, führt Access Hospitality aus.
Je mehr Tools, desto größer der Aufwand
Als Hauptursache gilt die Vielzahl unterschiedlicher Anwendungen. Schweizer Betriebe nutzen im Schnitt 5,4 Tools, in Deutschland sind es 4,7 und in Österreich 4,6. Mit jedem zusätzlichen System steigt die Zeitbelastung durch Datenschnittstellen und manuelle Arbeit.
Gleichzeitig wirkt sich die Zersplitterung auch auf die Wirtschaftlichkeit aus. In Ländern mit vielen Tools bewerten Hotels 17 bis 21 Prozent ihrer Betriebskosten als verschwendet. Bei weniger fragmentierten Systemlandschaften liegt der wahrgenommene Verlust nur zwischen 14 und 18 Prozent.
Hoffnung auf Effizienz durch KI
Viele Hoteliers sehen in Künstlicher Intelligenz eine Chance, diesen Produktivitätsverlust zu kompensieren. 39 Prozent der Betriebe erwarten, dass KI Ineffizienzen abbaut. Sie setzen vor allem auf Verbesserungen bei zentralen Geschäftsprozessen und wiederkehrenden Aufgaben wie Reportings. 32 Prozent erhoffen sich zudem eine bessere Guest Experience.
Auch auf Gästeseite stößt der Einsatz von KI auf Interesse, vor allem, wenn dadurch Wartezeiten sinken. 27 Prozent der deutschen, 35 Prozent der österreichischen und der Schweizer Verbraucher sind bereit, für schnelleren Service durch KI-gestützte Angebote zu bezahlen.
Integration als Grundlage
Zugleich betonen 96 Prozent der Hotels und 88 Prozent der Gastronomiebetriebe, dass integrierte IT-Systeme die Basis für Skalierung und Effizienz bilden. Drei Viertel wünschen sich konsolidierte Echtzeitdaten aus allen Geschäftsbereichen. Etwa ein Drittel verspricht sich davon schnellere Entscheidungen durch bessere Datenanalysen.
Methodik
Die Umfrage wurde zwischen dem 30. Juli und 7. August 2025 von Access Hospitality durchgeführt. Befragt wurden 1.000 Unternehmen des Gastgewerbes und 8.000 Verbraucher in acht Ländern, darunter 1.001 Teilnehmende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Alle Befragten hatten kurz zuvor ein Hotel oder Restaurant besucht.