Hotelinvestitionen in Deutschland ein Viertel eingebrochen
Im vergangenen Jahr haben Investoren deutlich das Interesse an Hotelimmobilien in Deutschland verloren. Mit einem Volumen von rund 1,9 Milliarden Euro lagen die Transaktionen 2022 ein Viertel niedriger als im Vorjahr, so das Immobilienunternehmen Colliers. Dafür seien vor allem steigende Zinsen verantwortlich.
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Während der Hotelmarkt 2021 eine Jahresendrally erlebt habe, sei diese 2022 ausgeblieben, so Colliers-Hotelexperte René Schappner. "In den letzten drei Monaten des Jahres flossen circa 528 Millionen Euro in Hotelobjekte", heißt es in seinem Bericht. "Trotzdem haben wir auf dem Hotelinvestmentmarkt ein relativ stabiles Transaktionsniveau über die Quartale hinweg registriert." Anders als etwa im Büro-Sektor sei das Hotelvolumen in der zweiten Jahreshälfte stabil geblieben, "wenn auch auf einem niedrigerem Niveau".
Gestiegene Finanzierungskosten hätten die Immobilienpreise generell sinken lassen, beobachtet Colliers. Die Preiskorrekturen im Hotelsegment seien aber geringer ausgefallen als in anderen Bereichen. Die durchschnittlichen Bruttoanfangsrendite von Hotelimmobilien habe in der Spitze 4,75 Prozent betragen.
Keine Insolvenzwelle von Hotelbetreibern erwartet
"Wie kaum eine andere Assetklasse bieten Hotelinvestitionen eine besonders langfristige Ausrichtung mit Miet- oder Pachtverträgen von zehn bis über 20 Jahren", so Colliers. Sie seien daher geeignet, Immobilienportfolios über einen konstanten Cashflow langfristig zu stabilisieren. "Voraussetzung dafür ist allerdings ein solventer Betreiber."
Die wirtschaftlich schwierige Situation vieler Betreiber während der Pandemie habe sich vielerorts gebessert, so Schappner. "Die sich für 2023 abzeichnende Rezession wird jüngsten Prognosen zufolge relativ mild ausfallen, sodass wir keine Insolvenzwelle unter den Betreibern erwarten." Gleichwohl werde es zu weiteren Konsolidierungen kommen. "Insbesondere große Hotelketten sind deutschlandweit weiter auf Expansionskurs."