Podcast: Wie dem Fachkräftemangel beizukommen ist
Touristik und Hotellerie klagen über Fachkräftemangel. Das liege vor allem an schlechter Bezahlung, miesen Arbeitsbedingungen, hohem Druck und hierarchischen Strukturen in der Branche, lautet eine gängige Erklärung. Anke Maas (Foto), Personalchefin der Hotelkette Leonardo, hält im aktuellen Reise vor9 Podcast dagegen.

Leonardo Hotels
Anke Maas ist sicher: Die Hotellerie ist besser als ihr Ruf
Auch ihrem Unternehmen mit inzwischen 89 Hotels in neun europäischen Ländern fehlen Mitarbeiter, betont Maas im Gespräch mit Reise vor9. Der Personalmangel ziehe sich durch alle Ebenen und Abteilungen. In Süddeutschland sei das Problem erheblich größer als im Norden, so die Personalchefin.
Die Hotellerie weiß Maas in guter Gesellschaft. Auch Touristik, Pflege, IT-Berufe und das Handwerk ächzen unter Personalknappheit. Dabei liegt das Ausmaß der Engpässe in der Hotelsparte nach Auffassung der HR-Managerin an einem schlechten Image der Arbeitsplätze, das sie nicht für gerechtfertigt hält. So sei die Bezahlung in der Hotellerie im Vergleich zu anderen Branchen in Ordnung, sagt Maas und nennt konkrete Beispiele. Auch geisterten viele falsche oder fragwürdige Zahlen durch die Medien.
Forderung nach vereinfachten Zuwanderungsbedingungen
Auch dass sich Hotellerie-Jobs nicht mit dem gesteigerten Bedürfnis nach flexiblem Arbeiten und Work-Life-Balance vereinbaren lasse, lässt die Leonardo-Personalchefin nicht gelten. Die Arbeit in ihrem Unternehmen mache Spaß und biete gute Aufstiegsmöglichkeiten, unterstreicht Maas.
Am Ende werde sich das Personalproblem angesichts der demografischen Entwicklung in Deutschland nur durch eine vereinfachte Zuwanderung von Arbeitskräften, auch aus dem außereuropäischen Ausland, lösen lassen, erklärt die Managerin und fordert von der Politik bessere Rahmenbedingungen dafür. Bislang seien die Hürden für geeignete Bewerber, denen man gerne einen unbegrenzten Arbeitsvertrag anbiete, sehr hoch.
Warum Anke Maas glaubt, dass die Hotellerie als Arbeitgeber besser ist als ihr Ruf, erläutert sie im Reise vor9 Podcast.
Christian Schmicke
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