Premier Inn mit Milliardeninvestition in Deutschland
Nach der Präsentation des Jahresergebnisses der Whitbread-Tochter blickt Erik Friemuth (Foto), Deutschland-Chef von Premier Inn, optimistisch auf das neue Geschäftsjahr. Im Interview mit Hotel vor9 erklärt er, auf welches Hotelprojekt er sich besonders freut.

Premier Inn
Erik Friemuth rechnet für das neue Geschäftsjahr mit einem bereinigten Vorsteuerergebnis zwischen plus 5 und 10 Millionen Pfund
Herr Friemuth, Premier Inn Deutschland konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr den Verlust zwar deutlich von minus 36 auf 11 Millionen Pfund reduzieren, geplant war aber eigentlich eine schwarze Null. Warum konnte das Finanzziel nicht erreicht werden?
Erik Friemuth: Unser Ziel war und ist es, auf Run-Rate-Basis profitabel zu werden – und genau da liegen wir auf Kurs. 2024 war für uns ein Jahr des Fortschritts – wir haben den Verlust von 36 auf 11 Millionen Pfund reduziert und sind operativ stark gewachsen. Gleichzeitig war es ein bewusstes Investitionsjahr: Wir haben rund 1,1 Milliarden Pfund in Deutschland investiert und zahlreiche neue Hotels eröffnet. Diese Anlaufkosten sind kurzfristig spürbar, aber strategisch gewollt. Trotz Herausforderungen wie Baukostensteigerungen oder Personalverfügbarkeit stehen wir heute operativ deutlich robuster da – und für 2025 rechnen mit einem bereinigten Vorsteuerergebnis zwischen plus 5 und 10 Millionen Pfund.
Aktuell betreibt Premier Inn hierzulande 62 Häuser, wovon 61 Hotels in Deutschland und eins in Österreich (Wien) sind. Wie viele Häuser werden bis zum Finanzjahresende eröffnet sein?
Stand heute planen wir drei Eröffnungen, das liegt im Rahmen unserer Gesamtplanung. Derzeit betreiben wir 61 Hotels in Deutschland – Tendenz steigend. Bis Ende des Finanzjahres 2025 planen wir, rund 400 zusätzliche Zimmer an den Start zu bringen. Ganz besonders freuen wir uns über einen wichtigen Meilenstein: Wir haben vor Kurzem das 100. Projekt unterzeichnet: ein neues Hotel in Berlin, das voraussichtlich 2028/2029 eröffnen wird. Das zeigt, wie stark unser Fundament inzwischen ist. Unsere Pipeline ist gut gefüllt, und wir wachsen kontrolliert weiter in Richtung unseres strategischen Ziels: 20.000 Zimmer bis 2030, verteilt auf rund 120 Hotels.
Auf welche Neueröffnung blicken Sie besonders gespannt?
Ein Highlight in diesem Jahr ist für uns ganz klar das Premier Inn im 21-stöckigen Turm in Bochum – ein markantes Projekt, das unsere Präsenz im Ruhrgebiet sichtbar stärkt. Darüber hinaus freuen wir uns besonders auf unser Hotel im Frankfurter Flughafen-Quartier Gateway Gardens, das wir als Eigentümer, Entwickler und Betreiber realisieren. Das zeigt, wie flexibel wir agieren – und wie konsequent wir auch besondere Standorte mitgestalten.
Die Fragen stellte Pascal Brückmann