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21. März 2022 | 16:50 Uhr
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So denken Locals über Tourismus in ihrer Region

Je intensiver eine Region touristisch geprägt ist, desto stärker werden positive wie negative Aspekte des Urlauberstroms von der Bevölkerung vor Ort wahrgenommen, zeigt eine Umfrage der Bayerischen Zentrale für Tourismus (BZT). In Hotspots sieht die Mehrheit Tourismus als wichtige Einnahmequelle und als Garant für Arbeitsplätze.

Deutschland Neuschwanstein Foto iStock Rudy Balasko

Das Schloss Neuschwanstein in Bayern ist ein Besuchermagnet für Reisende in Deutschland

Die Mehrheit der Befragten, die ihrer eigenen Einschätzung nach in einer touristisch stark geprägten Region leben, ist sich der positiven Auswirkungen bewusst. So nennen 60 Prozent die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Bedeutung des Tourismus als wichtige finanzielle Einnahmequelle. 48 Prozent der Personen aus sehr touristisch geprägten Regionen bewerten den Tourismus positiv für den Einzelhandel in der Region. Auch das vielfältige gastronomische und kulturelle Angebot wird von 45 Prozent beziehungsweise 39 Prozent als positive Folge des Tourismus genannt.

Ein Viertel der Befragten aus sehr touristisch geprägten Regionen bewertet den Tourismus als ausschlaggebend für die Attraktivität der Region zum Wohnen und Leben. Eine positive Wahrnehmung dieser Aspekte ist in mäßig bis kaum touristisch geprägten Regionen deutlich niedriger: In mäßig geprägten Regionen wird der Tourismus von 39 Prozent als wichtige finanzielle Einnahmequelle wahrgenommen, in kaum touristisch geprägten Regionen lediglich von 17 Prozent.

Negative Aspekte des Tourismus

Auch die Wahrnehmung der negativen Folgen hängt von seiner Bedeutung für die Region ab. Jeweils über ein Drittel der Befragten aus sehr touristisch geprägten Regionen nennt den Tourismus als Ursache für Stau und Parkplatzmangel sowie für erhöhte Mieten und Immobilienpreise. Auch Umweltverschmutzung und Müll schreiben knapp 30 Prozent aus Hotspots dem Tourismus als Verursacher zu. Wohnraummangel, Lärmbelästigung und Preisanstiege für Produkte des täglichen Bedarfs folgen in der Häufigkeit der Nennungen.

Deutlich weniger negative Folgen sehen Personen aus mäßig oder kaum touristisch geprägten Regionen. In wenig oder kaum touristisch geprägten Regionen sind Stau und Parkplatzmangel nur für 20 beziehungsweise zwölf Prozent eine Folge des Tourismus.

Positive Wahrnehmung des Tourismus fördern

Die Umfrage zeige, dass die Bevölkerung um die Bedeutung des Tourismus weiß, so das Fazit der BZT. Die positiven Effekte des Tourismus würden sowohl im Bereich der lokalen Wirtschaft und des Wirtschaftsfaktors sowie im Bereich der Region als Freizeit- und Erholungsraum wahrgenommen. "Um das positive Bild der Branche nicht zu trüben, sollten sich Destinationen, touristische Akteure und Politik insbesondere um die Verkehrsproblematik und damit verbunden um das Thema Besucherlenkung kümmern und Aufklärung zum Verhalten in der Natur betreiben, um auch Umweltverschmutzung vorzubeugen", so die BZT. Zugleich werde der Handlungsbedarf auch beim Thema Wohnen, also Mieten und Immobilienpreisen, deutlich.

Grundlage ist eine GfK-Umfrage im Auftrag des Bayerischen Zentrums für Tourismus unter 2.000 Personen in Deutschland im Alter von 18 bis 74 Jahren.

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