Sprachreisen nach Deutschland 2024 stark gefragt
Der Fachverband Deutscher Sprachschulen und Sprachreise-Veranstalter (FDSV) legt erstmals eine Inbound-Analyse zu Deutschkursen vor. 17 Sprachschulen zählten 2024 über 25.000 Sprachreisende und einen Umsatz von 43 Millionen Euro. Besonders hoch sei die Nachfrage bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

iStock Oleksil Liskonih
Vor allem Reisende unter 30 Jahren besuchten Deutschland für einen Sprachkurs
Der Fachverband Deutscher Sprachschulen und Sprachreise-Veranstalter (FDSV) hat in Kooperation mit der Hochschule Heilbronn erstmals eine Marktanalyse für das Segment Deutsch als Fremdsprache in Deutschland vorgelegt. Die Untersuchung basiert auf den Angaben von 17 Mitgliedsschulen des FDSV.
Die Auswertung der Zahlen für das Jahr 2024 zeigt, dass Sprachreisen nach Deutschland stark nachgefragt sind. Insgesamt kamen 25.210 Sprachlernende, die einen Gesamtumsatz von rund 43 Millionen Euro generierten. Im Schnitt blieben die Teilnehmenden rund 6,2 Wochen im Land, wobei ein Kurs ohne Unterkunft und Anreise durchschnittlich 1.713 Euro kostete, rechnet der FDSV vor.
Jugendliche und junge Erwachsene dominieren
Mit einem Anteil von knapp 40 Prozent seien besonders viele Teilnehmende im Alter von 14 bis 17 Jahren vertreten. Insgesamt machten 78 Prozent der Sprachreisenden die Altersgruppe zwischen 14 und 30 Jahren aus. Die Angebote richteten sich damit stark an junge Menschen in der Schul- oder Studienvorbereitung, resümiert der Verband.
Lange Aufenthalte aus außereuropäischen Ländern
Ein regionaler Unterschied zeigt sich laut FDSV bei der Dauer der Sprachreisen: Während europäische Gäste meist zwei bis vier Wochen buchten, reisten Sprachschüler aus Afrika, Asien und dem Nahen Osten oft für bis zu 20 Wochen an. Das erklärt sich auch durch die Nachfrage nach Universitätsvorbereitung oder intensiver Prüfungsvorbereitung, so der Verband.
Vielfältige Kursformate und Zusatzangebote
Gefragt waren sowohl Programme zur Vorbereitung auf das Abitur oder universitäre Anforderungen als auch Einzelunterricht, Onlineangebote sowie Kurse mit sportlichen oder kulturellen Inhalten. Die Kombination aus akademischem Anspruch und Freizeitgestaltung mache das Angebot für viele Zielgruppen attraktiv.
Positive Prognose trotz schwieriger Rahmenbedingungen
Trotz geopolitischer Krisen und wirtschaftlicher Unsicherheiten zeigt sich der FDSV zuversichtlich. Man rechne auch für 2025 mit stabilen Buchungszahlen. Die vergleichsweise günstigen Studienbedingungen in Deutschland, gepaart mit einem international anerkannten Bildungssystem und qualitativ hochwertigem Sprachunterricht, blieben laut Verband starke Argumente für das Reiseziel Deutschland.
Kein Vorjahresvergleich möglich
Da es sich bei der aktuellen Analyse um die erste dieser Art für den Inbound-Markt handelt, stehen keine Vergleichszahlen aus dem Vorjahr zur Verfügung. Der Verband kündigt jedoch an, die Entwicklung künftig jährlich zu beobachten und zu dokumentieren.
Sabine Schreiber-Berger