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21. Mai 2025 | 15:24 Uhr
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Unternehmen planen Geschäftsreisen strategischer als zuvor

Deutsche Unternehmen reisen wieder weniger, investieren aber mehr. Die Zahl der Geschäftsreisen ging 2024 leicht zurück, gleichzeitig stiegen laut der neuen VDR-Geschäftsreiseanalyse die Ausgaben. Persönliche Meetings gewinnen wieder an Bedeutung. Zudem setzen Firmen verstärkt auf Sicherheit, Nachhaltigkeit und digitale Tools.

Geschäftsreisende

In der Zahl weniger, aber wirkungsvoller sollen Geschäftsreisen laut VDR sein

Trotz eines leichten Rückgangs der Reisezahlen bleibt die Bedeutung von Geschäftsreisen hoch. Laut der aktuellen Geschäftsreiseanalyse des Verbands Deutsches Reisemanagement (VDR) wurden 2024 rund 107,1 Millionen Dienstreisen unternommen – acht Prozent weniger als im Vorjahr. Gleichwohl liegen die Zahlen deutlich über dem Niveau von 2022. Parallel dazu stiegen die durchschnittlichen Ausgaben pro Reise um sieben Prozent auf 439 Euro. Die Gesamtausgaben beliefen sich auf 47,2 Milliarden Euro, was einem Plus von zwei Prozent entspricht.

Dieser Trend deute auf ein Umdenken hin, so der VDR. Unternehmen planten gezielter, bündelten Termine und optimierten Reiserouten. Geschäftsreisen würden weniger häufig, dafür gezielter eingesetzt – als Mittel zur Vertrauensbildung, für Partnerschaften und zur Förderung des Geschäftserfolgs.

Mehr internationale Reisetätigkeit

Auffällig ist nach der Analyse der Anstieg internationaler Reisen. 35 Prozent aller Geschäftsreisen führten 2024 ins Ausland – ein deutlicher Zuwachs gegenüber 28 Prozent im Vorjahr. Der Schwerpunkt liege klar auf europäischen Zielen, die mit 25 Prozent den größten Anteil ausmachten, so der VDR. Während kleine und mittlere Unternehmen ihre Reisetätigkeit zurückgefahren hätten, hielten Großunternehmen ihr Niveau stabil.

Das Travel Management entwickele sich weiter – und werde zunehmend digital und sicherheitsorientiert, so der Verband. Die Hälfte der Großunternehmen setze bereits künstliche Intelligenz ein, vor allem für Datenmanagement, Kommunikation und Reporting. Bei kleineren Unternehmen liege der Anteil bei 23 Prozent. Bis 2026 plane die Mehrheit den Einsatz entsprechender Technologien.

Auch das Sicherheitsbewusstsein nimmt laut VDR spürbar zu. 92 Prozent der befragten Unternehmen räumen der Reisesicherheit heute mehr Bedeutung ein als früher, über die Hälfte sogar deutlich mehr. Das Verständnis von Travel Risk Management gehe dabei über Notfallmaßnahmen hinaus. Aspekte wie Cybersecurity, arbeitsmedizinische Vorsorge und Gefährdungsanalysen gehörten inzwischen zum Standard – die Verantwortung liege meist beim Travel Management, heißt es in der Analyse.

Nachhaltigkeit und Flexibilität bei der Mobilität

Zudem gewinnt nachhaltige Mobilität laut VDR an Gewicht. 26 Prozent der befragten Unternehmen verfügen nach Angaben des Verbandes bereits über eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie für Geschäftsreisen, bis 2026 soll sich dieser Anteil verdoppeln. Die Bahn werde dabei immer wichtiger, heißt es: 29 Prozent der Unternehmen nutzten sie für mehr als die Hälfte ihrer Inlandsreisen, 63 Prozent förderten aktiv deren Einsatz.

Gleichzeitig steige die Bereitschaft, längere Reisezeiten in Kauf zu nehmen. 82 Prozent der Unternehmen akzeptierten bis zu drei Stunden mehr Reisezeit, um Flugreisen zu vermeiden. Dennoch bleibe das Flugzeug relevant – vor allem bei größeren Distanzen oder Zeitdruck. 76 Prozent nutzten weiterhin das Flugzeug, wenn es deutlich schneller ist oder bessere Anbindungen bietet.

Christian Schmicke

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