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3. Juli 2025 | 16:33 Uhr
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Geschäftsreisen zwischen Komfort, Kontrolle und Sicherheit

Trotz Inflation und globaler Unsicherheiten erwarten Geschäftsreisende und Unternehmen stabile oder steigende Reisebudgets. Der neue Report von SAP Concur zeigt jedoch Spannungen zwischen Kostenkontrolle, Komfort und Sicherheit. Besonders in Europa fordern Reisende mehr Flexibilität und Schutz.

Geschäftsreise Airport Fluganzeige Foto iStock Rawpixel Ltd.jpg

Trotz des Einsatzes von KI werden laut SAP-Concur-Report Geschäftsreisen immer komplexer

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Die Mehrheit der Geschäftsreisenden blickt trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten optimistisch auf das Jahr 2025. Laut dem Global Business Travel Report 2025 von SAP Concur rechnen 89 Prozent der Befragten weltweit mit stabilen oder steigenden Reisebudgets. In Europa liegt dieser Wert sogar noch etwas höher. Auch 93 Prozent der Travel Manager und 90 Prozent der CFOs bestätigen diese Einschätzung.

Persönliche Treffen bleiben für viele Geschäftsreisende unverzichtbar. Mehr als die Hälfte hält Dienstreisen für essenziell, um ihre Aufgaben effektiv zu erfüllen. Doch gleichzeitig zeigt der Report deutliche Widersprüche in der Bewertung des tatsächlichen Nutzens.

Virtuell ersetzt das echte Leben

43 Prozent der befragten CFOs sehen Potenzial, über die Hälfte der Reisen durch virtuelle Meetings zu ersetzen. Das spart Kosten, birgt aber Risiken. 81 Prozent befürchten, dass Budgetgrenzen die Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden beeinträchtigen könnten. Auch Travel Manager schlagen Alarm: Fast 70 Prozent sehen die zur Verfügung stehenden Mittel als nicht ausreichend für einen geschäftlichen Erfolg.

In Deutschland zeigt sich dieser Zielkonflikt besonders deutlich. Hier wächst der Druck, Effizienz mit Mitarbeiterbedürfnissen zu vereinen.

Mehr Komfort, aber auf eigene Kosten

Mit steigenden Preisen nimmt auch das sogenannte "Travelscrimping" zu: Mitarbeiter greifen in die eigene Tasche, um den Reisekomfort zu erhöhen. 60 Prozent berichten von diesem Phänomen in ihren Unternehmen. 85 Prozent sind bereit, private Mittel einzusetzen. Besonders US-Reisende geben deutlich mehr für Komfort aus als bei privaten Reisen.

Gleichzeitig klagen 30 Prozent über eingeschränkten Zugang zu Business- oder Premium-Klasse-Angeboten, ein Punkt, der auch in europäischen Unternehmen zunehmend kritisch gesehen wird.

Sicherheit bleibt entscheidend

Neben finanziellen Aspekten stehen Sicherheitsfragen im Fokus. 58 Prozent der Geschäftsreisenden äußern Bedenken bei der Flugsicherheit. 16 Prozent zögern inzwischen, überhaupt für die Arbeit zu fliegen. 90 Prozent würden eine Reise aus Sicherheits- oder sozialen Gründen ablehnen. Beliebte Reiserouten könnten dadurch dauerhaft entfallen, mit Folgen auch für die Hotellerie in betroffenen Regionen.

CFOs zwischen Nachhaltigkeit und Effizienz

Obwohl die Mehrheit der Finanzverantwortlichen Geschäftsreisen als Investition betrachtet, wird nachhaltiges Reisen zunehmend wichtig. 53 Prozent priorisieren Umweltaspekte gegenüber Einsparzielen. Gleichzeitig fürchten 40 Prozent, dass neue Nachhaltigkeitsvorgaben die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit einschränken könnten.

Technologie als zweischneidiges Schwert

Die Rolle künstlicher Intelligenz im Reisemanagement wird ambivalent bewertet. Zwar glauben 55 Prozent der CFOs, dass mithilfe von KI Betrug und Fehler effektiver aufdeckt werden können als durch manuelle Prozesse. Doch viele Reisemanager sehen auch Risiken. 70 Prozent der US-Reisenden halten KI für ein potenzielles Werkzeug zur Manipulation von Abrechnungen.

Trotzdem unterstützt knapp die Hälfte der Befragten den KI-Einsatz zur Automatisierung von Routineaufgaben, insbesondere unter Reiseleitern, von denen sich 67 Prozent unterbewertet fühlen. 48 Prozent wünschen sich Unterstützung durch intelligente Systeme.

Akzeptanz von KI bleibt ausbaufähig

Bei der Buchung von Reisen herrscht weiter Skepsis gegenüber KI-gestützten Tools. Zwar stehen 52 Prozent der Reiseleiter automatisierten Buchungssystemen offen gegenüber, doch nur 39 Prozent der Geschäftsreisenden akzeptieren Änderungen vor Reiseantritt durch KI. 87 Prozent ziehen es vor, weiterhin auf klassische Prozesse zu setzen. Datenschutz bleibt für 45 Prozent ein zentrales Thema.

Das Management von Geschäftsreisen bleibt aufwendig

Die Ergebnisse des Business Travel Reports zeigen: Geschäftsreisen bleiben relevant, werden aber komplexer. Zwischen Budgetgrenzen, Sicherheitsbedenken und dem Wunsch nach Komfort müssen Unternehmen und Hotellerie neue Wege finden, um Reisende zu unterstützen, ohne die Effizienz aus dem Blick zu verlieren.

Zur Untersuchung

Die Umfrage zum Global Business Travel Report 2025 von SAP Concur wurde von dem US-amerikanisches Marktforschungsunternehmen Wakefield Research durchgeführt und erfasst Erkenntnisse von über 5.000 Stakeholdern aus 29 Ländern, darunter 3.750 Geschäftsreisende, 700 Travel-Manager und erstmals 600 Finanzverantwortliche (CFOs).

Frank Winter

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