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24. Juni 2019 | 07:00 Uhr
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Wie Hotels in hundert Jahren aussehen

Hilton feiert sein Hundertjähriges und blickt ebenso weit voraus. Intergalaktische Ausflüge, Fast-Food-Nährstofftabletten, Arbeitstage mit zwei bis drei Stunden und personalisierte Räume, in denen die Gäste im Dschungel oder Gebirge übernachten – so stellen sich Zukunftsforscher Hotels in 100 Jahren vor.

Hilton Hotellerie in 100 Jahren Reisekapseln

in 100 Jahren sollen autonome Reisekapseln die Gäste an faszinierende Orte bringen.

In dem von Hilton initiierten Report Einchecken im Jahr 2119, der in Zusammenarbeit mit Experten aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Innovation, Design, zwischenmenschliche Beziehungen und Ernährung entstanden ist, zeigt sich die zunehmende Komplexität von Technologie und Klimawandel in der Hotelbranche.

Personalisierung ist entscheidend

In 100 Jahren mache Technologie es möglich, jeden Raum, jede Einrichtung und jedes Mobiliar an die Bedürfnisse des Einzelnen anzupassen – in Echtzeit. Für den perfekten, persönlichen Empfang lasse sich die Lobby in einen ruhigen Spa oder eine belebte Bar verwandeln, je nachdem, wie sich der Gast am wohlsten fühlt. Mikrochips unter der Haut erlauben es dem Gast, seine Umgebung von der Temperatur über die Beleuchtung bis hin zur Unterhaltung drahtlos zu steuern.

Zwischenmenschlicher Kontakt

Je präsenter künstliche Intelligenz im Alltag werde, desto mehr zähle der persönliche Kontakt von Menschen untereinander, glauben die Experten. Übernehme die Technologie einen Teil ihrer Arbeit, hätten Angestellte in der Gastronomie- und Hotelbranche mehr Zeit, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, nämlich zwischenmenschliche Interaktion.

Nachhaltigkeit über allem

Nur Unternehmen, die von Grund auf verantwortungsbewusst handelten, würden das nächste Jahrhundert überleben, sind die Autoren des Papiers überzeugt. „Nachhaltigkeit wird das Design eines Hotels maßgeblich beeinflussen – von wetterfesten Kuppeln bishin zu ganzen Gebäuden, die aus Plastikmüll aus dem Meer bestehen.“

Auch die Rollen von Hotels veränderten sich. Sie seien nicht mehr nur Unterkünfte, sondern entwickeln sich zu Rathäusern in ihren Gemeinden. Autonome Reisekapseln würden die Gäste zu faszinierenden Orten bringen, während Miniatur-Ökosysteme, die durch blasenartige Strukturen vor den Einflüssen der Witterung geschützt seien, die Umgebung widerspiegelten.

Überraschungs-Menus

Speisen würden in 100 Jahren verstärkt auf pflanzlicher Basis zubereitet und das mit einigen überraschende Proteinquellen. Käfer-Bolognese sowie Kuchen aus Plankton oder Seetang entwickeln sich zu den neuen Standards. Dekadente Abendessen und Zimmerservice, serviert via 3D-Druck, böten eine unvergleichliche Personalisierung von Speisen. „Köche erhalten biometrische Daten der einzelnen Gäste und erstellen so Mahlzeiten, die auf den Präferenzen und Ernährungsanforderungen der Gäste basieren.“

Personal Fitness

Schwimmen mit virtuellen Meeresschildkröten oder das Besteigen eines digitalen Mount Everest – die Fitnessprogramme der Zukunft werden so einzigartig, wie die Hotelgäste, heißt es in dem Report. Die aus dem Training gewonnene Bewegungsenergie nutzt das Hotel, um den Betrieb mit Energie zu versorgen. Für das Erreichen ihrer Ziele könnten Gäste sogar Prämien erhalten. Doch bei all der Technik gewinnt digitales Detoxing an Bedeutung. „Offline ist der neue Luxus und Momente ganz ohne Technik der größte Genuss.“

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