Berliner Kongressmarkt hat noch viel Potenzial
Laut einer Studie hat die Hauptstadt ihre Kapazitätsgrenzen im Veranstaltungsmarkt erreicht. 2024 waren 12,9 Millionen (davon 70 Prozent beruflich motivierte) Veranstaltungsgäste in der Stadt, ein Wachstum von 29 Prozent. Gut für die Berliner Hotellerie: Jetzt soll in neue Flächen für Kongresse investiert werden.

Messe Berlin
Die meisten Kongresse sind auch ein Grund für eine Übernachtung im Hotel. In Berlin soll es künftig mehr davon geben.
So fanden laut Veranstaltungs- und Kongressstatistik des Berlin Convention Office vergangenes Jahr allein 60.886 Business-Meetings mit insgesamt 9,1 Millionen Teilnehmern statt.
Eine Potenzialanalyse im Auftrag von Visit Berlin und der Messe Berlin zeigt: Die Hauptstadt hat ihre Kapazitätsgrenzen im Veranstaltungsmarkt erreicht und benötigt gezielte Investitionen in neue Veranstaltungsflächen. Besonders im Segment mittelgroßer Kongresse zwischen 1.000 und 5.000 Teilnehmern besteht erheblicher Handlungsbedarf.
Nach Angaben der Dwif Consulting, Autor der Potenzialanalyse, könnten pro Jahr bereits mit ein bis zwei weiteren neuen Veranstaltungsflächen 76 zusätzliche Kongresse stattfinden – das entspricht rund 500 weiteren Belegungstagen und 215.000 zusätzlichen Teilnehmertagen. Der geschätzte wirtschaftliche Mehrwert liegt bei rund 78 Millionen Euro jährlich für die Hauptstadt. Und ein Großteil davon dürfte auf die Berliner Hotellerie entfallen,
Die Messe Berlin hat bereits konkrete Pläne, um auf den Bedarf zu reagieren: Auf dem Messegelände, am Standort der heutigen Halle 9, soll ein neues, multifunktionales Kongresskonzept mit rund 12.000 Quadratmetern Fläche entstehen, das multifunktional nutzbar ist – für Kongresse, Tagungen und Messeformate gleichermaßen. Damit werde das Messegelände gezielt um Kapazitäten im mittleren Segment erweitert, heißt es.
Pascal Brückmann