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29. August 2023 | 15:30 Uhr
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Was sich die Generation Z von Arbeitgebern wünscht

Hohe Ansprüche, empfindlich und freizeitorientiert: Die Generation Z steht mit ihren Anforderungen an Arbeitgeber immer öfter in der Kritik. Drei Vertreterinnen aus der Tourismusbranche beziehen im Reise vor9 Podcast Stellung und können der These die Generation Z sei verwöhnt und wenig kritikfähig nichts abgewinnen.

Lenhard Stolll Reschke

Sarah Lenhard, Leonie Stoll und Madeleine Reschke

Alle drei Gesprächspartnerinnen haben einen direkten Bezug zur Reisebranche. Sarah Lenhard (l.) studiert an der Hochschule Heilbronn Tourismusmanagement. Leonie Stoll (M.) war im Aldiana Salzkammergut im Entertainment und an der Rezeption der Therme tätig. In diesem Sommer absolviert sie eine Weiterbildung zur Leitung der Kinderbetreuung bei Aldiana. Und Madeleine Reschke (r.) ist ausgebildete Tourismuskauffrau, studiert BWL in Darmstadt und arbeitet als Werkstudentin im Personalmarketing von Aldiana.

Den Vorwürfen, mit denen sie im Podcast konfrontiert werden, können die drei Millennials wenig abgewinnen. Reschke hält die These, ihre Generation sei verwöhnt, bequem und wenig kritikfähig, für unangebracht. Lenhard räumt ein, dass es fordernde Vertreter ihrer Generation gebe, aber als pauschale Einschätzung lässt sie das nicht gelten. Zudem sei die Generation Z sehr tolerant, sagt sie. Stoll, deren Abiturprüfungen noch nicht allzu lange zurückliegen, macht darauf aufmerksam, dass die Corona-Pandemie ihre Altersgruppe zuletzt stark eingeschränkt habe. Als verwöhnt empfindet sie sich und ihre Generation nicht.

Gutes Klima und Vielfalt

Klar wird indes, dass den drei Frauen durchaus bewusst ist, dass ihre Generation auf dem Arbeitsmarkt gefragt ist. Ein Job um jeden Preis ist kein Thema für sie – die Work-Life-Balance müsse stimmen, urteilen sie alle drei. Reschke versteht darunter "ein Arbeitsumfeld, das einem guttut". Stoll wünscht sich vielfältige Aufgaben – davon hänge ihre Einsatzbereitschaft in hohem Maße ab, sagt sie. Und Lenhard möchte keine festen Grenzen für eine maximale Arbeitszeit setzen, wünscht sich aber Flexibilität in der Gestaltung ihrer Arbeitstage und -wochen.

Klar ist unterdessen für das Trio, dass es wichtig ist, eine klare Grenze zwischen Arbeit und Freizeit zu setzen. Am Wochenende und abends abzuschalten oder ganz andere Dinge zu tun als während der Arbeit, sei wichtig, sagen Lenhard und Reschke übereinstimmend. Stoll, die gerade in einem Aldiana Club arbeitet und das Problem der klaren Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit daher aus der Hotellerie-Perspektive erlebt, unterstreicht, bei allem Engagement sei ein zeitweiliger Tapetenwechsel, bei dem man die Anlage verlasse, eine Frage der mentalen Gesundheit.

Team und Homeoffce

Dabei zeigen sich die drei Gen-Z-Vertreterinnen durchaus teamorientiert. Es sei wichtig, einander zu unterstützen und füreinander einzuspringen, sagt Reschke. Einfach nur zur Arbeit zu gehen und ihr Pensum abzuarbeiten, wäre nichts für sie. Ähnlich bewerten Lenhard und Stoll den Team-Faktor. Homeoffice oder mobiles Arbeiten stehe dem Team-Gedanken keineswegs grundsätzlich im Wege, glaubt Reschke, die derzeit als Aldiana-Werkstudentin ausschließlich von zu Hause aus aktiv ist. Man könne auch an einem Strang ziehen, ohne sich physisch gegenüber zu sitzen.

Als Tipp an potenzielle Arbeitgeber auf Personalsuche haben die drei Nachwuchskräfte vor allem das Thema Flexibilität auf Lager. Dazu zählten flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit, aus dem Homeoffice zu arbeiten, so Reschke. Angemessene Bezahlung und Weiterbildungsangebote seien wichtig, damit die Touristik mit anderen Branchen mithalten könne, sagt Lenhard. Die Gewissheit, dass Arbeitgeber ihre Beschäftigten aktiv fördern, sei ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Und Stoll appelliert an die Unternehmen, bei der Auswahl von Mitarbeitern nicht nur auf formale Qualifikation, sondern auch auf die berühmten "Soft Skills" zu achten. Es sollte nicht allein um Noten, sondern vor allem um den Menschen gehen, ist sie überzeugt.

Christian Schmicke

Den kompletten Podcast gibt's hier. Einfach mal reinhören:

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