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25. November 2025 | 12:53 Uhr
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Amex-GBT-Anteilseigner erwägen Verkauf

Nach der Übernahme von CWT sondiert Amex GBT laut der Nachrichtenagentur Bloomberg einen möglichen Verkauf. Der weltweit größte Geschäftsreisedienstleister reagiert damit auf eine schwache Kursentwicklung seit dem Börsengang 2022. Als Interessenten gelten Finanzinvestoren und strategische Käufer aus der Tech- und Reisewirtschaft.

Geschäftsreisende

In der Geschäftsreisesparte könnte es zu einem Mega-Deal kommen

Amex GBT ziehe laut Bloomberg (Abo) einen Verkauf in Betracht, berichtet das US-Fachportal Skift (Abo). Der weltweit größte Geschäftsreisedienstleister, der erst vor rund drei Monaten den Konkurrenten CWT übernommen hat, soll Berater engagiert haben, um strategische Optionen zu prüfen. Hintergrund ist demnach die "schwache Entwicklung an der Börse" seit dem Börsengang 2022.

Die Aktie notierte zuletzt bei gut acht US-Dollar, nachdem sie im Zuge der Berichte über die Verkaufsüberlegungen um etwa 14 Prozent gestiegen war. Eine Stellungnahme von Amex GBT liegt bislang nicht vor.

Mögliche Käufer aus der Branche und der Tech-Welt

Nach Informationen aus Unternehmenskreisen könnte ein Verkaufsprozess sowohl Finanzinvestoren als auch strategische Interessenten anziehen. Als potenzielle Bewerber werden Expedia und SAP Concur genannt. Expedia hatte Egencia 2021 an Amex GBT verkauft und hält seither eine Minderheitsbeteiligung sowie eine langfristige Marketingpartnerschaft. SAP Concur arbeitet seit Kurzem in einer strategischen Allianz mit Amex GBT an einer gemeinsamen Plattform für Reisen, Spesen und Zahlungen.

Auch große Tech-Plattformen könnten sich das Unternehmen näher ansehen. Laut dem Insider, auf den sich Skift beruft, interessieren sich Anbieter, die Amex GBT technologisch transformieren oder Corporate-Travel-Daten für KI-Modelle nutzen wollen. Dazu könnte Google zählen, dessen Investmentarm Capital G Minderheitsbeteiligungen an Unternehmen wie Airbnb oder Stripe hält.

Ausgang des Prozesses bleibt ungewiss

Bloomberg weist indes darauf hin, dass die Gespräche mit Beratern nicht zwingend zu einer Transaktion führen. Die Prüfung verschiedener Optionen sei ein übliches Vorgehen, wenn ein börsennotiertes Unternehmen über längere Zeit unter Druck steht.

Der mögliche Verkauf käme kurz nach der Integration von CWT. Mit dem Zusammenschluss der Branchenführer Nummer eins und Nummer vier entsteht ein Unternehmen, das sich nach eigenen Angaben Synergien von 155 Millionen US-Dollar aus dem Deal verspricht. Welche Rolle diese erwarteten Einsparungen bei den aktuellen Überlegungen spielen, ist offen.

Amex GBT dominiert den Markt für Geschäftsreiseleistungen und treibt eine umfangreiche KI-gestützte Modernisierung seiner Plattform voran. Ziel ist es, stärker im Segment kleiner und nicht gemanagter Firmenkunden zu wachsen. Gleichzeitig kämpft das Unternehmen mit den Erwartungen des Kapitalmarkts, der sich seit dem Börsengang als volatil erwiesen hat.

Christian Schmicke

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