Chinesische Gäste lassen auf sich warten
Die Visa-Vergabe für Reisen nach Deutschland läuft nur schleppend an. Doch das ist nicht der einzige Grund, warum Touristen aus China derzeit selten sind. Ihre Ansprüche haben sich geändert, berichtet Wolfgang Georg Arlt, Chef des China Outbound Tourism Research Institute (COTRI), das Reise-Trends in und aus der Volksrepublik untersucht. "Besondere Erlebnisse" stehen hoch im Kurs.

iStock/chinaview
Europa wartet auf die Touristenströme aus China
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"Fünf Länder in sechs Tagen" kämen höchstens noch für Besucher infrage, die erstmals nach Europa reisen, erklärt Arlt im Gespräch mit Capital. Die großen Sehenswürdigkeiten seien abgehakt. Chinesischen Touristen wollten lieber kleinere Städte und Landschaften besuchen und in diese eintauchen und wirklich entdecken. Das eröffne Chancen für Destinationen, die bisher nicht ganz oben auf der Wunschliste standen. Kreative Ideen seien hier gefragt, meint der Tourismusexperte. Shoppen sei aktuell laut Arlt auf dem absteigenden, lokale Food-Spezialitäten, Fine Dining und Outdoor-Erlebnisse auf dem aufsteigenden Ast.
Europa als Reiseziel spürt zusätzlich die Konkurrenz von Inlandsreisen im Reich der Mitte. "Seit der Pandemie ist es sozial mehr akzeptiert, für den Urlaub nicht das Land zu verlassen und viel Geld in China auszugeben", sagt Arlt. Und seit infolge des Ukrainekrieges die Zahl der ausländischen Gäste in Russland um 96 Prozent zurück ging, bemüht sich Russlands Tourismusbranche verstärkt um Reisende aus China.