Denkfabrik fordert mehr Einfluss für die Gastwelt
Die Denkfabrik Zukunft der Gastwelt (DZG) hat neue Kennzahlen veröffentlicht. Mit 6,1 Millionen Beschäftigten zählt die Branche zu den größten Arbeitgebern. Ihr Anteil am BIP stieg 2024 überdurchschnittlich um 6,3 Prozent an. DZG-Vorstand Marcel Klinge (Foto) fordert mehr politische Berücksichtigung für den wirtschaftlich und gesellschaftlich relevanten Sektor.

Zukunft der Gastwelt
Die DZG will der Gastwelt zu einer stärkeren Stimme verhelfen
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Die Gastwelt, die Tourismus, Hospitality, Foodservice und Freizeitwirtschaft umfasst, zählt zu den drei größten Arbeitgebern in Deutschland. Nur das produzierende Gewerbe (8,1 Millionen Beschäftigte) und die Unternehmensdienstleistungen (6,2 Millionen) geben mehr Menschen Arbeit als die Gastwelt (6,1 Millionen, direkt/indirekt).
Wirtschaftliche Stärke wächst
Besonders deutlich wird die ökonomische Bedeutung beim Beitrag zur Bruttowertschöpfung. Dieser stieg im Vergleich zum Vorjahr um über 30 Milliarden Euro auf 483,7 Milliarden Euro. Damit macht die Gastwelt 11,2 Prozent des gesamten Bruttoinlandsprodukts aus. Während das BIP insgesamt um 2,5 Prozent zulegte, wuchs der Anteil der Gastwelt um 6,3 Prozent. Auch die Investitionsbereitschaft ist hoch. Mit 36,3 Milliarden Euro wurde der zweithöchste Wert der letzten Dekade erreicht. Die Zahl der Übernachtungen stieg auf einen neuen Rekordwert von 496,1 Millionen, ein Plus von 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Gesellschaftliche Relevanz betont
DZG-Vorstand Marcel Klinge sieht in den Zahlen einen klaren Auftrag an die Politik. "Wir sind ein zentraler Wohlstandsanker", sagte er. Die Gastwelt verbinde wirtschaftliche Leistung mit gesellschaftlichem Zusammenhalt. In allen 11.000 Kommunen Deutschlands sei sie präsent, mit Hotels, Cafés, Freizeitangeboten und Veranstaltungen. Laut einer Studie des Fraunhofer IAO begegnen Menschen in Deutschland alle acht Minuten einem "Gastlichkeits-Touchpoint". Die DZG fordert daher eine strategische Rolle für die Branche in der politischen Gestaltung, etwa bei Arbeitskräftegewinnung, Standortförderung und Bürokratieabbau.
Branche will auf Augenhöhe agieren
Mit dem neuen Zahlenwerk will die DZG die Gastwelt als gleichwertigen Partner neben Industrie, Bauwirtschaft und Handwerk positionieren. Klinge betont: "Die Branche spielt bei den Schlüsselkennzahlen endlich auf Augenhöhe." Die Denkfabrik sieht darin nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine soziale Verpflichtung.
Methodische Hinweise der DZG
Die Daten beziehen sich in der Regel auf das Jahr 2024 und basieren auf aktuellen Veröffentlichungen des World Travel & Tourism Council (WTTC) und Statistischen Bundesamtes. Außerdem flossen Zahlen aus der im Jahr 2022 veröffentlichten Grundlagenstudie des Fraunhofer IAO "Wirtschaftsfaktor 360° Gastwelt" ein.