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5. September 2023 | 14:11 Uhr
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Gastgewerbe in Deutschland blickt skeptisch in die Zukunft

Das Gastgewerbe in Deutschland steht unverändert vor großen Herausforderungen. Nach drei Jahren mit Verlusten sind die Umsätze im ersten Halbjahr 2023 laut dem Statistischen Bundesamt noch immer unter Vorkrisenniveau. Während die Hotelbetriebe ihre Verluste fast ausgleichen konnten, fällt die Bilanz der Gaststätten deutlich schlechter aus.

Umsatz

Die Umsätze des Gastgewerbes liegen im ersten Halbjahr 2023 immer noch unter Vorkrisenniveau

Die Hotelbetriebe hatten im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 noch einen realen (inflationsbereinigten) Umsatzverlust von 3,4 Prozent zu verzeichnen, bei den Gaststätten lag dieser aber weiterhin bei 13 Prozent. Die Umsatzrückgänge dürften auch die Zahl der Betriebsaufgaben befeuern. Allein in den Jahren 2020 und 2021 mussten 36.000 Betriebe ihr Geschäft einstellen, darunter knapp 4.400 Hotels. 

Die Branche leidet außerdem enorm unter den weiter steigenden Kosten. Darauf machte erneut der Dehoga bei dem Blick auf die Zahlen aufmerksam. Die Preise für Lebensmittel und Getränke sind im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 25 Prozent gestiegen, die von Getränken um 18 Prozent und die von Energieprodukten um 41 Prozent. Die Personalkosten kletterten gar um 21 Prozent.

Größte Herausforderung der Betriebe sind die gestiegenen Kosten 

Laut einer großen Dehoga-Umfrage unter 6.500 gastgewerbliche Unternehmen sehen diese als größte Herausforderung die Kostenexplosion in den Bereichen Lebensmittel und Getränke an (83,8%). Dahinter folgen die überproportional gestiegenen Kosten für Energie (79,5%), Personal (76%) und die zunehmende Bürokratie (75%). Rund 65 Prozent der Unternehmer sprechen zudem von einem akuten Mitarbeitermangel.

Demzufolge erkennt der Dehoga große Existenzängste in seiner Branche. Mit knapp 46 Prozent erwarten fast die Hälfte der Unternehmer, dass die Geschäfte in den kommenden drei Monaten schlechter laufen als bisher. Vor dem Hintergrund sinkender Gästezahlen bei zugleich steigenden Kosten befürchten 28 Prozent der Unternehmer, mit ihrem Betrieb im Jahr 2023 sogar in die Verlustzone zu geraten.

Tatsächlich wird die Inflation noch eine ganze Weile anhalten, das bestätigte auch Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Die Inflationsrate sei im August nur minimal von 6,2 auf 6,1 Prozent gefallen. Wieder stärker steigende Energiepreise verhinderten einen kräftigeren Rückgang. 

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