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7. August 2025 | 20:58 Uhr
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Hotelverband ÖHV fordert Gesetz gegen Fake-Bewertungen

Online-Bewertungen sind ein entscheidender Faktor für die Buchungsentscheidung – doch sie sind immer öfter gefälscht. Die Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) warnt vor dem wachsenden Problem und fordert jetzt von der Politik klare gesetzliche Regeln gegen manipulierte Rezensionen.

Fake-Bewertung

Falsche Bewertungen werden laut dem ÖHV zu einem immer größeren Problem. Der Verband fordert nun die Politik dazu auf, die Gesetze zu verschärfen

Falsche Bewertungen sind längst kein Einzelfall mehr, sondern bedrohen zunehmend die wirtschaftliche Grundlage vieler Hotels. ÖHV-Generalsekretär Markus Gratzer erklärt in einem Politikbrief des Verbandes, dass österreichische Betriebe regelmäßig Opfer gezielter Falschbewertungen werden – etwa durch Bots, bezahlte Rezensenten oder Sabotageversuche durch Dritte. Das betreffe nicht nur das Image, sondern konkret die Buchungslage und Preisgestaltung. Plattformen reagierten auf Beschwerden oft nicht oder nur schleppend.

Die ÖHV fordert deshalb ein entschlossenes Eingreifen der Politik und legt ein konkretes Maßnahmenpaket vor, in dem die Ausweitung bestehender Gesetze gefordert wird: Wer Bewertungen beauftragt oder erstellt, ohne die Dienstleistung tatsächlich in Anspruch genommen zu haben, soll künftig gegen das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb (UWG) verstoßen. Die Einführung eines eigenen Straftatbestands zur Irreführung und ergänzende Verwaltungsstrafen bei wiederholten Verstößen sollen Plattformbetreiber wie auch Verfasser zur Rechenschaft ziehen, so die Forderung.

Darüber hinaus soll auch die Haftung der Plattformen gestärkt werden. Sie sollen verpflichtet werden, nur Rezensionen von nachweislich echten Gästen zuzulassen und mehr Transparenz über Herkunft und Verifizierung der Bewertungen zu schaffen. Die bestehenden europäischen Regelungen im Digital Services Act reichten laut ÖHV nicht aus und müssten national verschärft werden. Gratzer appelliert in dem Forderungspapier an die Politik, rasch zu handeln: "Bewertungsbetrug darf kein Kavaliersdelikt sein. Österreich hat die Chance, europaweit Vorreiter bei fairen digitalen Geschäftsbedingungen zu werden."

Pascal Brückmann

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