Markt für Serviced Apartments bleibt stabil
Der Serviced-Apartment-Markt in Deutschland hat sich 2024 stabil gezeigt. Die Auslastung blieb hoch, die Tagesraten erreichten einen Rekordwert. Besonders Aparthotels trugen zum Anstieg bei. Die Stimmung unter Betreibern hat sich deutlich verbessert, neue Projekte beleben die Pipeline bis 2028, berichtet die Plattform Apartmentservice.

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Serviced Apartments erzielten 2024 einen Höchstwert bei der Durchschnittsrate
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Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten verzeichnete das Serviced-Apartment-Segment in Deutschland 2024 eine stabile Entwicklung. Die durchschnittliche Jahresauslastung lag bei 81 Prozent und damit auf nahezu unverändertem Niveau zum Vorjahr. Die durchschnittliche Tagesrate (ADR) erreichte mit 91 Euro einen neuen Höchstwert seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2011.
Besonders Aparthotels sorgten für den Anstieg der Raten. In klassischen Serviced Apartment-Häusern blieb die ADR knapp unter dem Niveau von 2019. Der Shortstay-Trend konnte dabei die rückläufige Zahl an Geschäftsreisenden teilweise kompensieren. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer sank auf neun Nächte.
Stimmungsumschwung bei Betreibern
Die Betreiber blicken zunehmend optimistisch auf die eigene Geschäftslage. Anfang 2025 bezeichneten 93 Prozent ihre wirtschaftliche Situation als positiv oder sehr positiv. Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor waren es noch 73 Prozent. Auch die Entwicklung am eigenen Standort bewerteten 87 Prozent positiv. Zur Lage des Gesamtmarkts zeigten sich die Antworten verhaltener: Nur 61 Prozent äußerten sich optimistisch, während 37 Prozent eine neutrale Einschätzung gaben.
Wachstum in der Pipeline bis 2028
Der deutsche Markt umfasst aktuell rund 55.200 Einheiten in über 1.000 Häusern mit mindestens 15 Einheiten. 42 Prozent davon liegen in Berlin, München, Frankfurt und Hamburg. Zugleich wächst das Interesse an B-, C- und D-Städten. Der Projektzuwachs bis Ende 2028 liegt bei knapp 28 Prozent – damit ist der zwischenzeitliche Einbruch der Pipeline überwunden.
Die Rangfolge unter den großen Anbietern hat sich zuletzt verändert. Adina Hotels führt weiterhin, doch WMM Hotels haben sich mit Modulbauweise auf Platz zwei vor Living Hotels geschoben. Auch Numa, Limehome, Novum Hospitality, Ipartment, Stayery und i Live (Rioca) erweitern ihre Portfolios und werden den Wettbewerb weiter verschärfen.
Flexible Konzepte als Erfolgsfaktor
Neben dem Hotelwettbewerb behaupten sich Serviced Apartments zunehmend als Lösung für angespannte Wohnungsmärkte. Longstay-Angebote bis zu sechs Monaten bieten Flexibilität, etwa für Projektmitarbeiter oder Menschen in Übergangssituationen. Diese Nachfragebreite stützt die Position des Segments.
"Das Selbstbewusstsein im Wettbewerb mit dem klassischen Hotelzimmerangebot ist gewachsen", erklärt Anett Gregorius von Apartmentservice. Neue Marken entstehen derzeit kaum, stattdessen konsolidiert sich der Markt entlang bestehender Konzepte.
Ausblick: Verhaltener Optimismus mit Wachstumspotenzial
Mit stabiler Auslastung, rekordhoher Durchschnittsrate und wachsender Projektpipeline bleibt das Segment auf Kurs. Der differenzierte Blick auf Markt und Standort zeigt, dass Betreiber die Rahmenbedingungen realistisch einschätzen, aber mit klarem Vertrauen in die eigene Strategie agieren. Serviced Apartments bieten Flexibilität, die in wirtschaftlich und gesellschaftlich herausfordernden Zeiten gefragt bleibt. Der Trend dürfte sich in den kommenden Jahren fortsetzen.