Marriott schärft Profil im Luxusportfolio
Marriott definiert das Angebot seiner Luxury Group neu. Im Fokus stehen künftig drei Säulen: Wohlbefinden, soziale Verbundenheit und transformative Reiseerlebnisse, die mit dem jeweiligen Ort verknüpft sind. Neue Häuser von The Luxury Collection, Edition, JW Marriott, Ritz-Carlton und St. Regis sollen diesen Ansatz ab 2026 umsetzen.
Marriott
Das St. Regis London ist ein neues Hotel von Marriott im Luxussegment
Marriotts Luxury Group reagiert auf einen Wertewandel im gehobenen Segment. Vermögende Reisende fragen stärker nach Erfahrungen, die Identität, Gesundheit und Beziehungen prägen, statt nach klassischem Statuskonsum. Untersuchungen zeigen: Die Mehrheit dieser Zielgruppe verbindet Luxus heute mit Wissen, kultureller Tiefe und bewusster Lebensweise. Reisen werden als zentraler Baustein der eigenen Biografie verstanden.
Die drei Säulen des neuen Luxus bei Marriott
Die neue Strategie ruht auf drei Schwerpunkten: Longevity, Verbundenheit und transformative Erlebnisse. Unter Longevity versteht Marriott ein breites Verständnis von Wohlbefinden – von Biohacking-Ansätzen wie Kältebädern und Rotlichttherapie bis zu traditionellen Heilritualen und Meditation. Häuser wie Mandapa, Ritz-Carlton Reserve, The St. Regis Atlanta oder The Lake Como Edition verbinden Wellness-Angebote mit lokaler Kultur und Natur.
Verbundenheit wird zur eigenen "Luxuswährung". Sogenannte Multigenerationsreisen und neue Freundschaften auf Reisen gewinnen an Bedeutung. Marriott baut deshalb Branded Residences und Clubkonzepte aus, etwa mit erweiterten Ritz-Carlton-Clubs und über 1.500 Residenzen allein in den USA. Auch die Ritz-Carlton Yacht Collection soll langfristige Beziehungen und Clubgefühl auf See stärken.
Transformative Erlebnisse zielen auf tiefe Ortsbindung. Dazu zählen etwa private Flugerlebnisse ins texanische Weinland, mehrtägige Lake House Takeovers oder Aktivitäten wie Trüffelsuche in der Toskana, Sternenbeobachtung in Arizona oder Korallenpflanzungen in Bora Bora. St. Regis Estates setzt zusätzlich auf historisch geprägte Anwesen mit Gärten und maximaler Privatsphäre. Das erste Projekt dieser Art soll 2027 eröffnen.
Markenentwicklung und Relevanz für DACH-Gäste
Marriott erweitert parallel das Portfolio seiner Luxusmarken. Edition Hotels positioniert sich mit Häusern wie The Lake Como Edition und The Red Sea Edition als individuelle Alternative zum klassischen Luxus; 2026 kommt The Dali Edition in China hinzu. JW Marriott treibt das Thema achtsames Reisen mit Resorts wie Bali Ubud und einem ersten All-inclusive-Luxusresort in Costa Rica voran.
Für Luxusgäste, die Deutschland bereisen, wird 2026 vor allem Roomers ParkView, a Luxury Collection Hotel in Frankfurt interessant. Das Haus verbindet urbane Lage mit Parklandschaft und schafft ein neues Luxusangebot in einer deutschen Metropole mit internationaler Ausrichtung und guter Erreichbarkeit im DACH-Markt.
Marriott setzt mehr auf Sinn, denn auf Status
Tina Edmundson, President of Luxury bei Marriott, beschreibt den Kurs als Abkehr vom besitzorientierten Luxus hin zu Gefühlen und Wirkung über den Aufenthalt hinaus. Das Portfolio soll Orte schaffen, an denen Gäste innehalten, reflektieren und sich intensiver mit sich selbst und der Welt auseinandersetzen. Für Hoteliers zeigt dieser Ansatz, wie stark sich die Erwartungen im Luxussegment in Richtung Sinn, Gesundheit und Erlebnisqualität verschiebt.