Misstöne zum ESC-Start in Basel, Hotels nicht ausgebucht
Trotz gewaltiger Erwartungen und frühem Optimismus bleiben viele Hotelzimmer in Basel und im deutschen Grenzgebiet zum Start des Eurovision Song Contest überraschend leer. Eine Fehleinschätzung der Nachfrage, gepaart mit hohen Preisen und rigiden Buchungsbedingungen, bringt die Schweizer Hoteliers nun in Erklärungsnot.
Basel Tourismus
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Wenn morgen Abend in der St. Jakobshalle der Startschuss für den Eurovision Song Contest (ESC) 2025 fällt, ist das musikalische Großereignis für die Stadt Basel zweifellos ein Höhepunkt des Jahres. Doch die erhoffte touristische Vollauslastung bleibt bislang aus – sehr zum Ärger der regionalen Hotellerie. Nur rund 85 Prozent der Hotelbetten sind laut Schweizer Medien belegt, von einer "ausgebuchten Stadt" kann also keine Rede sein. Das ist besonders verwunderlich, da noch im Sommer 2024 stolz vermeldet wurde, dass alle 5.000 Hotelzimmer für zehn Tage durchgängig ausgebucht seien, wie auch Hotel vor9 seinerzeit berichtete.
"Wir haben deutlich mehr erwartet", räumt Franz-Xaver Leonhardt, Präsident von Hotellerie Suisse Region Basel, nun ein, heißt es beim Schweizer Nachrichtenportal Nau.ch. Im Juli letzten Jahres gab sich Leonhardt noch siegessicher: Man habe die Preise nur moderat erhöht und sei komplett ausgebucht. Diese Aussagen erweisen sich im Nachhinein als deutlich zu optimistisch – oder schlicht falsch.
Die Gründe für die enttäuschende Buchungslage seien vielfältig, räumen die Hoteliers in Basel nun ein. Zum einen lag die Preisgestaltung über dem, was viele potenzielle Gäste bereit waren zu zahlen. Einige Hotels verlangten Mindestaufenthalte von fünf Nächten, was spontane und kurzfristige Reisen erschwerte. Ebenfalls nicht profitieren konnten die Hoteliers im angrenzenden deutschen Umland. In Lörrach und Umgebung liegt die Auslastung der Zimmer bei gerade einmal 60 Prozent.
In Basel setzt die Branche jetzt auf Last-Minute-Buchungen. Leonhardt zeigt sich vorsichtig optimistisch: "Ich gehe davon aus, dass ab dem ersten Halbfinale die Nachfrage anzieht." Zudem wurden vielerorts die Preise bereits gesenkt. Ob das reicht, um die entstandenen wirtschaftlichen Lücken zu füllen, bleibt jetzt abzuwarten.
Pascal Brückmann