Neuer Fünf-Sterne-Glanz für Baden-Baden
Baden-Baden baut seine Position als Hochburg der Luxushotellerie weiter aus. Mit den Wiedereröffnungen des Brenners Park-Hotel und des Steigenberger Icon Europäischer Hof sowie der geplanten Eröffnung des Badischen Hofs im Frühjahr 2026 wächst das Angebot auf fünf Fünf-Sterne-Häuser. Eine Dichte, die gemessen an der Einwohnerzahl hierzulande einzigartig ist.
DK Studio Munich Cologne
Wieder im neuen Glanz: Steigenberger Icon Europäischer Hof
Die 56.000-Einwohner-Stadt am Schwarzwald positioniert sich damit neben der Insel Sylt als Deutschlands dichtester Luxushotelstandort. Mit der für Frühjahr 2026 geplanten Eröffnung des Badischen Hofs wird das Verhältnis bei einem Luxushotel pro 11.200 Einwohner liegen. Zum Vergleich: In München kommt ein Fünf-Sterne-Haus auf rund 100.000 Einwohner, in Hamburg auf etwa 150.000. Diese Konzentration macht Baden-Baden zu einem Sonderfall in der deutschen Hotellandschaft.
Historische Häuser kehren nach Sanierung zurück
Möglich wird der luxuriöse Glanz durch die millionenschweren Investitionen in den Bestand. So hat das Brenners Park-Hotel & Spa laut Betreiber Oetker Collection die umfangreichste Renovierung seiner 153-jährigen Geschichte abgeschlossen und empfängt seit Herbst 2025 wieder Gäste. Das Haus an der Lichtentaler Allee bietet nach dem Umbau 79 Zimmer und Suiten. Die architektonischen Details aus dem 19. Jahrhundert wurden restauriert, während die technische Infrastruktur modernisiert wurde. Die Villa Stéphanie bleibt als Spa-Bereich Bestandteil des Angebots.
Fast zeitgleich öffnete das Steigenberger Icon Europäischer Hof ebenfalls nach mehrjähriger Schließung wieder. Das traditionsreiche Grandhotel, das seit über 180 Jahren zum Stadtbild gehört, verfügt über 126 Zimmer und Suiten. Zur Ausstattung zählen laut Betreiber eine Dachterrasse mit Panoramablick sowie Spa-Suiten. Die Wiedereröffnung fällt zusammen mit dem 95. Jubiläum der Marke Steigenberger, deren erstes Hotel 1930 von Albert Steigenberger gegründet wurde.
Badischer Hof komplettiert 2026 das Angebot
Mit der für Frühjahr 2026 geplanten Wiedereröffnung des Badischen Hofs wird sich die Luxushotellandschaft weiter verdichten. Das künftige Leonardo Limited Edition Hotel entsteht in einem Gebäude, das ursprünglich als Kapuzinerkloster diente und in den 1800er Jahren zum ersten Luxushotel der Stadt umgebaut wurde. Nach Angaben der Leonardo Hotels trägt es den Titel des ersten Palace Hotels in Deutschland. Die Sanierung unter Innenarchitekt Andreas Neudahm umfasst 153 Zimmer. Das Hotel verfügt über einen Park sowie Thermalbecken, die das heilsame Thermalwasser der Stadt nutzen. Mit dieser Eröffnung wird Baden-Baden über insgesamt mehr als 480 Fünf-Sterne-Zimmer verfügen und die Marke von fünf Luxushäusern erreichen.
Bestandshäuser Maison Messmer und Roomers bilden das Fundament
Neben den Neueröffnungen bilden zwei etablierte Häuser das Fundament des Luxussegments. Das Maison Messmer, seit 1834 in Betrieb und nur wenige Schritte vom Kurhaus entfernt, empfängt als Fünf-Sterne-Superior-Haus Gäste aus Kultur und Medien. Das Hotel wurde von Johann Friedrich Baptist Messmer gegründet und beherbergte historisch Prinzen und Könige. Das Roomers Baden-Baden, seit 2016 am Markt und Teil der Autograph Collection, ergänzt das klassische Angebot um ein modernes Lifestyle-Konzept. Das vom italienischen Designer Piero Lissoni gestaltete Haus liegt nahe dem Festspielhaus und bietet neben einem Rooftop-Spa mit beheiztem Pool auch gastronomische Angebote wie das panasiatische Moriki Restaurant.
Dank der neuen Luxushotels kehrt die Kurstadt wieder zurück in den Fokus der zahlungskräftigen Kundschaft. Für die lokale Tourismuswirtschaft ist das Engagement der Hotellerie ein Segen. "Baden-Baden ist sehr stolz darauf, dass hier am Tourismusstandort solche Investitionen getätigt werden, die das hohe Potenzial der Stadt auch in der Zukunft unterstreichen und uns gleichzeitig helfen, die Sichtbarkeit Baden-Badens auf dem globalen Reisemarkt zu steigern", sagt Nora Waggershauser, Geschäftsführerin der Baden-Baden Tourismus GmbH, den Stuttgarter Nachrichten. Und nach allem, was man hört, ist auch die Anbieterseite zufrieden. Zwar hat sich der Wettbewerbsdruck erhöht. Doch am Ende würden die positiven Effekte überwiegen, da die Destination insgesamt an Attraktivität zulegt.
Pascal Brückmann