Signa-Immobilien sollen langfristig verkauft werden
Gut 400 Gläubiger der Signa Prime Selection AG stimmten in Wien dem Verfahren zu, die wertvollsten Immobilien über einen längeren Zeitraum zu verkaufen und so höhere Preise zu erzielen, als es bei einem schnellstmöglichen Verkauf zu erwarten wäre. Das betrifft auch den Hamburger Elbtower, in den ursprünglich ein Nobu-Hotel einziehen sollte.
Die Rettung des Elbtowers sei ein schwieriges Unterfangen, schreibt der Stern. Bisher seien bereits 320 Millionen Euro investiert worden und mindestens weitere 630 Millionen Euro bis zur Fertigstellung erforderlich. Allerdings sei es fraglich, ob die Immobilie wirtschaftlich betrieben werden könne, weil die angenommenen Mieten und die vorausgesagte Wertsteigerung zu optimistisch gewesen wären. Zudem sei die Branche des geplanten Hauptmieters, den Coworking-Anbieter Regus, derzeit in der Krise.
Der immer wieder als Retter und Investor ins Spiel gebrachte Hamburger Milliardär Klaus-Michael Kühne winkt inzwischen ab. Er stehe als Geldgeber nicht mehr zur Verfügung, sagte er zur FAZ.
Eine Rettung des Turms durch die Stadt Hamburg sieht Michael Berlemann, der wissenschaftliche Direktor des Hamburger Wirtschaftsforschungsinstituts HWWI skeptisch. "Es ist nicht die Aufgabe der Stadt, den Elbtower mit Geld zu retten. Sicherlich kann die Politik vermittelnd tätig werden und Lösungen anschieben. Aber es sollte kein Steuergeld für die Rettung des Elbtowers fließen." Die Stadt müsse darauf achten, dass sie nicht die falschen Signale sendet. Investoren dürften nicht glauben, dass bei jedem finanziellen Problem der Steuerzahler einspringt, so Berlemann im Hamburger Abendblatt (Abo).