So blickt die Branche auf den Black Friday
Der Schnäppchentag, der dieses Jahr am 28. November stattfindet, wird innerhalb der Reisebrache ziemlich unterschiedlich eingeschätzt. Während die große Mehrheit der Reisebüros den Black Friday ablehnt und nicht mitmacht, sind die Reaktionen bei Veranstaltern und Hoteliers durchwachsen.
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Der Black Friday polarisiert – auch innerhalb der Reisebranche
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In einer aktuellen Reise-vor9-Umfrage, an der rund 250 Vertreter der Reiseindustrie und Hotellerie teilnahmen, zeigt sich, dass die verschiedenen Sektoren der Branche durchaus unterschiedlich auf das aus den USA nach Europa herüber geschwappte Phänomen blicken.
Klare Ablehnung kommt vor allem aus dem Vertrieb. Nur elf Prozent der Befragten halten den Black Friday für eine gute Erfindung und nur 17 Prozent rechnen damit, dass der Aktionstag zusätzliche Umsätze bringt. Dass der Black Friday für Impulskäufe bei Reisen sorgt, glauben ebenfalls nur elf Prozent. Rund 30 Prozent der Reisebürovertreter vermuten, dass die Kunden den vermeintlichen Schnäppchenpreisen misstrauen. Aus vielen Kommentaren geht die These hervor, dass das Preisniveau vor dem Black Friday angehoben werde, um dann mit Vergünstigungen werben zu können. 44 Prozent rechnen mit einer Verzerrung des Preisbildes durch die vermeintlichen Schnäppchen; 60 Prozent nehmen an, dass vor allem große Online-Portale profitieren.
Veranstalter und Hotellerie mit Hoffnung auf Impulse
Weniger negativ beurteilen die Vertreter von Reiseveranstaltern den Black Friday. Immerhin 36 Prozent der Umfrageteilnehmer aus dieser Sparte halten den Aktionstag für eine gute Idee, 45 Prozent rechnen mit zusätzlichen Umsätzen. Dass Impulskäufe dabei eine Rolle spielen, glaubt immerhin ein Viertel; knapp die Hälfte der Befragten rechnet indes damit, dass sich lediglich der Zeitpunkt der Käufe durch den Rummel um den "schwarzen Freitag" verlagert. Eine Verzerrung des Preisbildes befürchtet ein Viertel, 44 Prozent sehen vor allem Online-Portale als Profiteure des Black-Friday-Hypes. Zugleich nehmen die Unternehmen von 59 Prozent der Veranstalter-Beschäftigten an entsprechenden Aktionen teil.
In der Hotellerie sehen immerhin 58 Prozent der Befragten zusätzliche Einnahmen durch den Black Friday auf sich zukommen. Allerdings halten nur 37 Prozent den Schnäppchentag für eine gute Idee; 47 Prozent vermuten eine reine Verlagerung von Umsätzen auf diesen Tag. 37 Prozent rechnen mit Impulskäufen durch die angebotenen Schnäppchen, 42 Prozent befürchten eine Verzerrung des Preisbilds dadurch. Dass vor allem Online-Portale vom Black-Friday-Hype profitieren, glaubt indes eine satte Mehrheit von 68 Prozent. Selbst mit von der Partie ist knapp jedes zweite Unternehmen der Umfrageteilnehmer aus der Hotellerie.
Ausgeprägtes Misstrauen
In den Kommentarspalten finden sich unterdessen spartenübergreifend viele Vermutungen zur Qualität der Black-Friday-Angebote. Zahlreiche Kommentatoren gehen davon aus, dass sich Kunden vorab einen Eindruck vom Preisbild eines ins Auge gefassten Angebots verschaffen, um dann die Preisentwicklung abzuwarten. Andere haben Preisanhebungen vor dem Black Friday beobachtet, auf deren Basis dann vermeintliche Schnäppchen zum Normalpreis verkauft würden. Spartenübergreifend geht auch eine Mehrheit der Befragten davon aus, dass Käufe am Black Friday eher am Rechner als im Reisebüro oder per Telefon erfolgen. Wenn überhaupt, dürften digital gut aufgestellte Unternehmen also stärker profitieren als Akteure, deren Spielfeld ausschließlich oder überwiegend analog ist.
Christian Schmicke