Trivago will mit neuer Technik die Buchungsquote steigern
Trivago hat die Übernahme des Hotelpreis-Aggregators und Anbieters für White-Label-Buchungsmaschinen Holisto abgeschlossen. Jetzt will Trivago seine "Book & Go"-Angebote in Kooperation mit Holisto weiter ausbauen, ebenso wie das Smart-Bidding-Modell, bei dem die Hoteliers zum festen Provisionssatz für die Vermittlung zahlen.

Trivago
Trivago arbeitet daran, dass den Nutzern künftig noch mehr Angebote angezeigt werden
Die Metasuchplattform aus Düsseldorf erwarb zum 31. Juli 2025 die ausstehenden Eigenkapitalanteile von Holisto für 22,3 Millionen Euro. "Die Übernahme von Holisto spielt eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung des Nutzererlebnisses, indem wir unseren Trivago-gebrandeten Buchungstrichter erweitern. Das wird uns helfen, die Konversionsraten zu steigern", sagte der neue Trivago-CFO Wolf Schmuhl laut Phocuswire im Rahmen der Präsentation der Finanzergebnisse für das zweite Quartal.
Holisto, 2015 in Atlanta gegründet, agiert einerseits als Hotelpreis-Aggregaor, indem in Echtzeit Hotelpreise aus verschiedenen Quellen – etwa Online-Reisebüros (OTAs), Buchungsplattformen und Hotelwebseiten – durchsucht und verglichen werden. Dabei nutzt die Plattform KI-Algorithmen, um Tarife zu analysieren, zu kombinieren und den günstigsten oder attraktivsten Gesamtpreis zu ermitteln. Das ursprünglich auf den US-Markt spezialisierte Unternehmen soll weiterhin von seinen Gründern geführt werden und auch weiter unabhängig agieren. Das Team besteht aus rund 250 Mitarbeitern, die vom Hauptsitz in Israel und anderen Standorten weltweit aus arbeiten.
Über "rate stitiching" entstehen neue Pakete aus verschiedenen Raten und Zimmerkategorien
Darüber hinaus bietet Holisto Partnern (beispielsweise Reiseportalen oder Hotelketten) eine fertige White-Label-Buchungsmaschine, die unter deren eigener Marke betrieben werden kann. So können diese Partner Hotelbuchungen direkt auf ihrer Seite abwickeln, ohne eigene technische Infrastruktur entwickeln zu müssen. Besonderheit: Holisto kann verschiedene Raten und Zimmerkategorien zu einem optimierten Paket bündeln ("rate stitching"), sodass Nutzer Angebote erhalten, die so auf keiner einzelnen Plattform in dieser Form sichtbar wären.
Unabhängig davon will Trivago auch das vor zwei Jahren gestartete transaktionsbasierte Smart-Bidding-Modell für Hoteliers ausweiten. Wie die Düsseldorfer Metaplattform berichtet, nutzen heute über 100 Partner dieses Modell, die damit ihren Umsatzanteil auf dem Marktplatz seit 2023 verdoppelt hätten. Bisher bot Trivago den Hotels primär ein CPC-basiertes Werbemodell an.
"In den letzten Jahren haben wir unseren Fokus auf das transaktionsbasierte Modell gelegt", heißt es jetzt. Das Unternehmen erklärt: "Partner zahlen einen festen Provisionsprozentsatz für eine Buchung, während wir ihre Präsenz auf Trivago optimieren. Dieses Modell hat unsere Plattform für kleine und mittelgroße Partner vereinfacht und ihre Wettbewerbsfähigkeit auf unserem Marktplatz verbessert. Für Trivago bietet es die Chance, die Volatilität unserer Auktionen zu reduzieren."
Pascal Brückmann