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24. Februar 2023 | 07:00 Uhr
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Warum Derag Livinghotels besser durch die Krise gekommen ist

Derag Livinghotels bedient zwei Märkte, Hotel und Wohnung. "Durch diesen ‚Best of both Worlds‘-Ansatz sind wir völlig flexibel", sagt der geschäftsführende Gesellschafter Max Schlereth (Foto) im Interview mit Hotel vor9. Zusammen mit dem E-Lade-Anbieter Wirelane stattet er alle Häuser in Deutschland und Österreich mit Ladestationen aus. Operation Manager Wolfgang Skuballa erklärt, warum.

Derag Living Hotels Max Michael Schlereth GF Foto Living Hotels

Für Derag-Living-Hotels-Chef Max Schlereth ist es wichtig, schnell auf Veränderungen zu reagieren 

Apartment-Hotels sind vielfach besser durch die Pandemie gekommen als normale Hotellerie-Betriebe. Woran liegt das Ihrer Meinung nach?
Max Schlereth: Die Antwort lautet „Küchen“. Wenn man das nun aber so stehen lässt, dann wäre das eine doch etwas unzulässige Verkürzung. Unser Produkt ist so konfiguriert, dass es für zwei Märkte ideal funktioniert: für den Bereich Hotel und Wohnung. Denn durch Küchen werden aus Zimmern Apartments. Durch diesen ‚best of both worlds‘-Ansatz sind wir völlig flexibel. Wir können den Gast, der eine Nacht bleibt beherbergen, genauso wie Menschen, die zum Beispiel im Team für ein berufliches Projekt längere Zeit in einer Stadt sind, die den Wohnort für einen neuen Job wechseln oder auch auf der Suche nach einer Wohnung sind und eben gerade keine passenden neuen vier Wände finden. Und bei uns bekommen sie durch unsere Ausrichtung alles aus einer Hand, inklusive Hotelservice, Strom oder Heizung und weiteren Dingen. In absoluten Bestlagen, aber ohne Makler und Provision.

Das Konzept ist mittlerweile etabliert, aber Stillstand ist der Tod. Haben Sie neue Konzepte oder Optimierungen des bestehenden Konzeptes in der Pipeline?
Schlereth: Da hab ich jetzt direkt Grönemeyers „Stillstand ist der Tod, geh voran, bleibt alles anders....“ im Ohr. Ich denke per se weniger in festen Zielen als in Opportunitäten, denn Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. Auf alle Fälle ist mir wichtig, dass wir auch weiterhin schnell auf Veränderungen reagieren, dass wir ganz nah mit unserem Ohr an den Gästen dran sind und mit Blick auf die Zukunft zu antizipieren versuchen, was der Gast wahrnimmt, was er künftig braucht und welche Veränderungen jetzt und künftig einen sinnvollen Wert für ihn darstellen. In der Aparthotellerie ist ein gutes Produkt weit mehr als ein schönes Zimmer mit gutem, flexiblem Service.

Über die aktuelle Kooperation mit dem Tech-Dienstleister Wirelane statten sämtliche Living-Häuser in Deutschland und Österreich mit einer Ladeinfrastruktur für E-Autos aus. Folgen Sie damit lediglich dem Zeitgeist oder was war der Auslöser für diese Kooperation?
Wolfgang Skuballa: Wir waren im Bereich der Hotellerie vor rund acht Jahren mit das erste Unternehmen, dass Parkplätze mit Ladeinfrastruktur für E-Autos betrieben hat. Mittlerweile aber sind Elektroautos keine Exoten mehr wie zu unseren Anfängen. Sowohl Business- als auch Leisure-Gäste kommen nun vermehrt mit Hybrid- oder E-Modellen und fragen bei der Buchung explizit nach Lademöglichkeiten. Dass wollen wir nun durch den Ausbau unseres Ladesäulen- und Service-Angebotes weiter vorantreiben.

Warum Wirelane? Es hätte noch andere Anbieter gegeben?
Skuballa: Wir teilen die gleichen Werte und wollen beide die E-Mobilität weiter vorantreiben. Dazu nutzt Wirelane für die Ladesäulen grünen Strom aus erneuerbaren Energien - so wie wir für alle unsere Living Hotels in Deutschland und Österreich schon seit Jahren ausschließlich Ökostrom von den Stadtwerken beziehen. Dazu müssen wir aber die Prozesse und den Bezahlvorgang für unsere Gäste möglichst einfach gestalten.

Wie viele Ladeslots soll es denn pro Haus geben?
Skuballa: Wir wollen schrittweise erweitern und in jedem Haus etwa sechs Ladesäulen installieren.

Die Installation beginnt mit dem Living Hotel Prinzessin Elisabeth in München und dem Grand Hotel Russischer Hof in Weimar. Welche folgen im Anschluss und wie lange wird es dauern, bis alle 18 Living-Standorte umgerüstet sind?
Skuballa: Unser jüngstes Haus in Kapstadt ist davon erst einmal ausgenommen, aber bei allen anderen Objekten planen wir die Umsetzung bis Ende des Jahres.

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