Wert von Hotelimmobilien steigt 2024 auf 64 Milliarden Euro
Der deutsche Hotelimmobilienmarkt hat 2024 an Wert gewonnen. Laut einem Gutachten von Union Investment und Bulwiengesa stieg der Gesamtwert um 3,7 Prozent auf 64,3 Milliarden Euro. Der durchschnittliche Zimmerwert legte um knapp fünf Prozent zu und übertraf erstmals wieder das Niveau von 2019.

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2024 kamen 450.000 Quadratmeter neue Hotelfläche hinzu
Nach Jahren mit verhaltener Entwicklung hat sich der deutsche Hotelimmobilienmarkt 2024 erholt. Auch der durchschnittliche Zimmerwert legte zu. Investmentrelevante Einheiten wurden 2024 mit 152.000 Euro bewertet, was einem Anstieg von 4,8 Prozent entspricht. Damit liegt der Wert erstmals wieder über dem Vor-Corona-Niveau. Im Economy-Segment beträgt der Zimmerwert im Schnitt 136.500 Euro, in der Upper-Upscale- und Luxusklasse rund 284.000 Euro.
450.000 Quadratmeter neue Hotelfläche
Im vergangenen Jahr ist die rückläufige Bautätigkeit auch im Hotelsegment deutlich sichtbar geworden. In Folge der Jahre 2022/23, in denen Projektentwicklungen aufgrund der schwierigen Finanzierungs- und Kostensituation vielfach auf Eis gelegt wurden, zeigt der Bulwiengesa Development Monitor im Jahr 2024 nun etwa 450.000 Quadratmeter realisierte Hotelfläche. In Abhängigkeit von Lage, Objekt- und Konzepteigenschaften wie auch der Betreiberqualitäten lässt sich bei den fertiggestellten Hotelzimmern eine höhere Investmentrelevanz als in den Vorjahren feststellen. Insgesamt erfüllen rund 80 Prozent aller 2024 realisierten Hotelzimmer die Investmentanforderungen institutioneller Investoren und trugen damit maßgeblich zur Wertentwicklung der deutschen Hotelimmobilien bei.
Upscale-Segment dominiert
Positiv auf die Wertentwicklung wirkte sich aus, dass 2024 das Upscale-Segment (Vier Sterne ohne Luxury) etwa 60 Prozent aller Fertigstellungen ausmachte und sich hier nicht nur die Auslastung, sondern auch der Revpar äußerst dynamisch entwickelt hat, erklärte Sabine Hirtreiter von Bulwiengesa.
Serviced Apartments gewinnen an Bedeutung
Laut Gutachten entfallen rund 29 Prozent der neuen Hotelzimmer auf Serviced Apartments. Deren Longstay-Angebot gilt als krisenresilient. "Die Performancezahlen zeigen eindrücklich, dass Serviced Apartments inzwischen der Nische entwachsen sind", sagt Martin Schaller von Union Investment. Zehn Prozent der neuen Hotelzimmer entstanden durch Nutzungsänderungen. Besonders in Bürostandorten sehen Experten Potenzial für Konversionsprojekte. Laut Schaller hängt deren Rentabilität vor allem von Gebäudesubstanz und Betreiberflexibilität ab.