Hoteleinkauf von Unternehmen wird strategischer
Unternehmen setzen beim Hoteleinkauf verstärkt auf formelle Ausschreibungen. Laut einer Studie der Global Business Travel Association (GBTA) und des Technologieanbieters Cvent gewinnen strategische Kriterien wie CO2-Reduktion und Mitarbeiterzufriedenheit an Bedeutung. Für Hotels bedeutet das neue Anforderungen bei Preisgestaltung und Service.

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Immer mehr Unternehmen setzten beim Hoteleinkauf auf Ausschreibungen
Zwei Drittel der im Rahmen der Studie befragten Travel Manager verhandeln formell mit Hotels, fast die Hälfte ausschließlich über RFP-Prozesse, also strukturierte Ausschreibungsverfahren. Zwar bleibt die Kontrolle der Reisekosten zentral, doch rücken weitere Faktoren in den Fokus. Unternehmen wollen Risiken besser steuern, die Zufriedenheit der Mitarbeiter erhöhen und ihre CO2-Emissionen senken. "Strategisches Sourcing ist unerlässlich, um widerstandsfähige, zukunftsfähige Reiseprogramme aufzubauen", sagt GBTA-Chefin Suzanne Neufang.
Europa setzt stärker auf Ausschreibungen
Besonders in Europa sind formelle Prozesse verbreitet. 55 Prozent der Einkäufer verhandeln ausschließlich über Ausschreibungen. Unternehmen mit weniger als 5.000 Mitarbeiter bevorzugen hingegen informelle Verhandlungen. Diese bringen laut der Studie Nachteile mit sich: weniger Vergleichsmöglichkeiten, manuelle Abläufe und fehlende Standardisierung.
Trotz wachsenden Interesses an dynamischen Tarifen bleiben Festpreise ein Eckpfeiler. 79 Prozent der Einkäufer handeln sie regelmäßig aus. Hotels bieten zusätzliche Leistungen wie kostenloses Frühstück oder gebührenfreie Stornierungen, um den Wert der Partnerschaft zu erhöhen.
Meeting-Sourcing mit Luft nach oben
Auch bei der Buchung von Tagungsräumen zeigt sich ein Trend zur Ausschreibung. 61 Prozent der Unternehmen, die direkt mit Veranstaltungsorten verhandeln, nutzen RFP-Prozesse. Die Studie sieht hier noch Verbesserungspotenzial und fordert mehr Konsistenz und Transparenz.