KI-Scanner könnten bald in der Hotellerie Einzug halten
Der Autovermieter Hertz setzt künstliche Intelligenz ein, um Mietwagen automatisiert auf Schäden zu prüfen – und rechnet entdeckte Mängel direkt mit den Kunden ab. Experten erwarten ähnliche KI-Anwendungen künftig auch in Hotels und Restaurants.

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Alles automatisch? KI-Scanner könnten Hotels zusätzliche Einnahmen und Kunden mehr Überwachung bescheren, glauben Experten
Hertz nutzt nach Informationen des US-Nachrichtenportals CNBC künstliche Intelligenz, um Mietwagen bei der Rückgabe automatisiert zu inspizieren. Scanner erfassen mögliche Schäden, die dann dem Kunden in Rechnung gestellt werden.
Nach Angaben des Unternehmens zeigt sich der Großteil der über 500.000 geprüften Fahrzeuge unversehrt. Die Technologie solle für mehr Transparenz sorgen, zitiert CNBC eine Sprecherin: Die frühere manuelle Kontrolle sei fehleranfällig und subjektiv gewesen. Mit dem neuen System wolle man "Präzision, Objektivität und Effizienz" schaffen.
Vom Mietwagen ins Hotelzimmer?
Branchenbeobachter sehen im KI-Einsatz von Hertz ein Modell, das bald auch in anderen Bereichen der Dienstleistungsbranche Schule machen könnte. Im Hotelbereich wird KI laut CNBC bereits punktuell eingesetzt – etwa um die Luftqualität zu messen und Verstöße gegen Rauchverbote zu erkennen. Teilweise würden dafür empfindliche Strafzahlungen ausgelöst. Dies ließe sich weiterentwickeln, etwa zur Überprüfung der Minibar-Nutzung oder zur Identifizierung beschädigten Mobiliars.
Kritiker befürchten für den Fall einer Weiterentwicklung des Prinzips Gefahren für das Gästeerlebnis und die Kundenzufriedenheit. Wenn Gäste sich überwacht fühlten oder nicht nachvollziehen könnten, warum sie zur Kasse gebeten würden, untergrabe dies das Vertrauen in die Gastgeber. Befürworter argumentieren dagegen, der Einsatz modernster KI-Technologie erhöhe die Effizienz, ermögliche Echtzeit-Auswertungen und automatisiere manuelle Prozesse.
Christian Schmicke