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9. August 2022 | 07:00 Uhr
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Wie Sie auf Social Media erfolgreich Fachkräfte gewinnen

Viele Unternehmen nutzen nach wie vor traditionelle Wege wie Stellenanzeigen in gedruckten Medien, um Mitarbeiter zu gewinnen. Dabei wird die wachsende Bedeutung der sozialen Medien beim Recruiting oft außer Acht gelassen. Gastautor Janik Deimann zeigt Ihnen, was Sie bei der Mitarbeitersuche in Social Media beachten sollten und gibt praktische Tipps.

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Grundsätzlich sind bei dem Recruiting drei verschiedene Aspekte zu beachten. Zum einen sollte das Unternehmen Mitarbeiter-Benefits aufweisen, wie eine attraktive Vergütung, flexible Arbeitszeiten und ein angenehmes Betriebsklima. Aufgrund des großen Personalmangels haben Bewerber derzeit eine große Jobauswahl. Mit attraktiven Extras stechen Sie jedoch aus der Masse an Unternehmen heraus.

Präsentation durch Kollegen schafft positives Image

Die sozialen Medien stellen eine Möglichkeit dar, um auf authentische sowie attraktive Art und Weise die passende Zielgruppe anzusprechen. Auf Plattformen wie Facebook, Instagram oder Linkedin erhalten angehende Bewerber die Möglichkeit, sich direkt mit den Unternehmen in Verbindung zu setzen und sich auszutauschen.

Wenn Sie als Unternehmen sich für eine Anzeigenschaltung auf Instagram oder Facebook entscheiden, so wird Ihre Stellenanzeige in der Regel zwischen den privaten Content der Zielgruppe geschaltet. Dies hat den Vorteil, dass auch sogenannte passive Bewerber auf Ihr Unternehmen aufmerksam werden. Damit sind diejenigen Nutzer gemeint, die zwar noch nicht aktiv auf Jobsuche sind, aber durchaus bereit für einen Arbeitgeberwechsel. 

Unternehmen, die auf Social Media aktiv sind, ziehen bei ihrer Repräsentation oftmals die eigenen Mitarbeiter mit ein. Die Stellenanzeigen werden somit nicht nur durch die Personalabteilung auf höherer Ebene vermarktet, sondern auch durch potenziell zukünftige Kollegen. Diese Form der Kommunikation sorgt für Authentizität und erzeugt ein positives Arbeitgeber-Image.

Wer Recruiting innerhalb von Social-Media betreiben will, muss vor allem eins: Kreativ sein. In der Welt von Instagram, Tiktok und Co, ist es wichtig, sich von anderen Unternehmer-Accounts abzuheben und die Nutzer so auf sich aufmerksam zu machen. Hierbei gilt, dass der Verlauf Ihres Recruiting-Prozesses auch davon abhängt, welche Kanäle Sie vorwiegend nutzen.

Was posten auf Instagram, Tiktok und Facebook?

Bei der beliebten Foto- und Video-App gilt es, stets präsent sein. Veröffentlichen Sie regelmäßig Fotos oder kurze Videos, auch Reels genannt. Kurzclips erfreuen sich besonderer Beliebtheit und erreichen somit eine größere Reichweite. Wir empfehlen: Kreieren Sie feste Formate für Ihre Posts, sodass Sie einen Wiedererkennungswert aufweisen und aus dem überfüllten Feed der Nutzer hervorstechen. Führen Sie zum Beispiel regelmäßige Mitarbeiterporträts ein, in denen Ihre Beschäftigten von ihrem Arbeitsalltag berichten. Auf diese Weise bauen die Nutzer eine positive Verbindung zu Ihrem Unternehmen auf.

Nutzen Sie Instagram-Stories: Unter Stories versteht man Bild- oder Videoserien, die nur 24 Stunden lang auf Ihrem Profil verfügbar sind. Sie können beispielsweise regelmäßig einem Ihrer Mitarbeiter die Führung über Ihren Unternehmensaccount geben und ihn somit live über seinen Arbeitstag berichten. Auch ist es wichtig, dass Sie mit den Nutzern interagieren. Antworten Sie regelmäßig auf die Kommentare oder Nachrichten, die Sie erhalten. Auf diese Weise kommen Sie in Kontakt mit potenziellen Kandidaten und errichten gleichzeitig ein positives Arbeitgeberimage.

Keine Standardtexte auf Linkedin und Xing verwenden

Bei Linkedin und Xing handelt es sich um Unternehmernetzwerke, die sich vor allem hinsichtlich eines Punktes von Instagram und Co, unterscheiden: Während Tiktok und Instagram überwiegend für private Zwecke genutzt werden, werden Linkedin und Xing in der Regel gezielt für berufliche Intentionen verwendet. Wichtig ist hierbei: Pflegen Sie sowohl Ihr Unternehmensprofil als auch Ihr persönliches Profil als Recruiter regelmäßig. Interessierte Bewerber sollten Sie sofort identifizieren können und einen professionellen ersten Eindruck von Ihnen bekommen.

Nutzen Sie die erweiterten Suchfilter, die Linkedin Ihnen zur Verfügung stellt, um gezielt Kandidaten zu finden, die Ihren Auswahlkriterien entsprechen. Schauen Sie sich die Kandidatenprofile intensiv an und kontaktieren Sie nur diejenigen, die auch wirklich zu Ihrem Unternehmen passen könnten. Sobald Sie Kandidaten gefunden haben, besteht die Möglichkeit, diese gezielt anzuschreiben. Hierbei gilt: Schreiben Sie die Kandidaten nur persönlich und individuell an, anstatt haufenweise Standardtexte zu verschicken. Auf diese Weise erhöhen sich die Chancen auf eine positive Rückmeldung erheblich.

Kosten einer digitalen Stellenanzeige variieren

Wer Instagram und Co. als Unternehmer für seinen Recruiting-Prozess und sein Arbeitgeber-Image nutzen möchte, kann sich jederzeit kostenlos ein Profil auf den Plattformen zulegen. Sobald Sie jedoch Ihre Stellenanzeige als Werbung schalten möchten, müssen Sie mit unterschiedlich hohen Preisen rechnen. Doch die Kosten zahlen sich aus: Mit dem Schalten von Werbeanzeigen können Sie die höchstmöglichste Reichweite erreichen und somit potenzielle Interessenten gezielter und auf schnellerem Weg auf sich aufmerksam machen. Wie hoch die genauen Kosten Ihrer Werbekampagne sind, ist dabei auch abhängig von Ihrem ausgewählten Kanal, der Schaltdauer, Art des Inserats und der Qualität Ihrer Anzeige.

Oftmals bietet sich eine Kombination mehrerer Social-Media-Kanäle an, um eine möglichst breite Zielgruppe zu erreichen. Insgesamt müssen Sie bei einer Anzeigenschaltung von 30 Tagen mit Kosten ab 400 Euro bis zu 2.000 Euro rechnen. Wir empfehlen Ihnen, für die Anzeigenschaltung eine Personalvermittlungsagentur zu engagieren. Die Agenturen verfügen zum einen über das notwendige Know-how und können Ihnen somit viel Zeit und Nerven sparen. Zum anderen erhalten viele Agenturen Mengenrabatte bei den Social-Media-Plattformen und übernehmen das Monitoring und die Auswertung der Daten.

Bewerbungsprozess so einfach wie möglich gestalten

In Zeiten des Fachkräftemangels können sich die qualifizierten Arbeitnehmer die Unternehmen aussuchen, für die sie tätig sein möchten. Das führt dazu, dass Arbeitgeber die potenziellen Kandidaten zunächst von sich überzeugen müssen. Wenn Bewerber sich zwischen mehreren Optionen entscheiden können, werden sie sich mit hoher Wahrscheinlichkeit für den einfacheren Weg entscheiden. Deshalb ist es wichtig, dass Sie Ihre Bewerbungsprozesse an die Bedürfnisse Ihrer zukünftigen Mitarbeiter anpassen.

Studien zufolge werden die heutigen Bewerber immer ungeduldiger auf der Jobsuche und wünschen sich zunehmend simplere Bewerbungsformen. Auf Unternehmensnetzwerken wie Linkedin und Xing erfreuen sich sogenannte One-Click-Bewerbungen immer größer werdender Beliebtheit. Sobald Bewerber eine passende Stellenanzeige, müssen sie in der Regel keine Bewerbungsunterlagen wie Anschreiben oder Lebenslauf mehr hochladen, ein Klick genügt und die Daten aus den Nutzerprofilen werden verknüpft und importiert.

Der verkürzte Bewerbungsprozess hat jedoch auch Einfluss auf das gesamte Bewerberverhalten: One-Klick-Bewerbungen sind in der Regel unverbindlicher, da kein großer Zeitaufwand für die Kandidaten damit verbunden ist. Für Sie als Arbeitgeber bedeutet dies vor allem, dass eine schnelle Reaktion erforderlich ist. Bewerbungen, die Sie über Social Media erhalten, sollten von Ihnen stets schnell beantwortet werden, sodass die Kandidaten sich von Ihnen wertgeschätzt fühlen und Ihr Stellenangebot ihnen frisch im Gedächtnis bleibt.

Deimann Janik Geschäftsführer Leantree.jpg

Janik Deimann ist Geschäftsführer der Social Recruiting Agentur Leantree aus Hamburg. Leantree hilft Unternehmen aus verschiedenen Branchen dabei, qualifizierte Mitarbeiter mittels Social Recruiting zu gewinnen. Mit einer eigenen KI-gestützten Recruiting-Methode erreicht das Unternehmen nach eigenen Angaben etwa zwei Drittel der Gesamtbevölkerung in Deutschland, Österreich und der Schweiz ab.

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