Ein Hotel in Metz bittet seine Gäste in einem Schreiben, das auf den Zimmern ausliegt, um gute Online-Bewertungen auf den gängigen Plattformen. Der Inhaber ist sich wohl der Schwächen seines Hauses bewusst und berichtet, dass er das Hotel frisch übernommen habe und derzeit engagiert an der Restaurierung arbeitet. Die Reaktionen auf seine Bitte fallen überraschend positiv auf. Viele schätzen die Offenheit des Hoteliers und empfinden Sympathie für sein Vorgehen. Merkur

Online-Bewertungen sind ein entscheidender Faktor für die Buchungsentscheidung – doch sie sind immer öfter gefälscht. Die Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) warnt vor dem wachsenden Problem und fordert jetzt von der Politik klare gesetzliche Regeln gegen manipulierte Rezensionen.

Bei einem verdeckten Test der Bewertungsplattform Trustpilot hat die Wettbewerbszentrale den Umgang des dänischen Unternehmens mit Fake-Bewertungen überprüft. Das Ergebnis: Von 86 falschen Bewertungen seien lediglich 55 – davon hauptsächlich positive – nach der Überprüfung gelöscht worden. Das Unternehmen ist bekannt für seine Beteuerung, dass Fake-Bewertungen durch diverse Maßnahmen ausgeschlossen würden. Trustpilot will den Vorwürfen nun nachgehen. Zeit

Das Checken von Reviews in gängigen Online-Portalen gehört zum Konsumenten-Alltag. Aida ist etwa bei Trustpilot mit 4,2 von fünf möglichen Sternen vorn im Vergleich der großen Touristikanbieter, gefolgt von Alltours mit 4,1. Für TUI gilt der Durchschnittswert 3,8, Dertour bringt es auf 3,2 und bei Schauinsland stehen 2,8 Sterne. Die Redaktion der FVW hat sich bei Google, Holidaycheck, Trustpilot und Co. die Bewertungen der Veranstalter mal genauer angeschaut, denn je nach Portal fallen die Endnoten sehr unterschiedlich aus. FVW (Abo)

Knapp neun Prozent der 31 Millionen Bewertungen von Hotels und anderen touristischen Leistungen auf Tripadvisor waren 2024 gefälscht. Das Touristikportal hat damit nach eigenen Angaben mehr als 2,7 Millionen Bewertungen als Fake oder Betrug entlarvt und gelöscht. Auch KI-generierte Inhalte seien in wachsender Zahl identifiziert und entfernt worden.

Amadeus erweitert die Informationen in Bistro um Hotelbewertungen von Holidaycheck, die Freischaltung ist kostenpflichtig. Reiseverkäufer können damit gezielter beraten und auf Rezensionen zugreifen. Rund zwölf Millionen Bewertungen und 15 Millionen Fotos sollen dabei helfen, Hotels nach Kriterien wie Weiterempfehlungsrate und Ausstattung zu filtern.

Sivaneyan Kanakasundaram verkauft seit 24 Jahren Reisen in seinem Berner Reisebüro Siva Travel, meist mit zufriedenen Kunden und dementsprechend guten Rezensionen bei Google. Das hat sich seit einigen Wochen geändert, er wird mit zahlreichen sehr schlechten Bewertungen überzogen. Auffällig ist dabei, dass die User nahezu zeitgleich ein und denselben Konkurrenten mit der Höchstnote 5 von 5 Sternen versehen. Er vermutet, dass die Konkurrenz dahintersteckt und hat das Problem bei Google gemeldet, was leider bisher ohne Reaktion geblieben sei. Travelnews, Blick

Italien plant strengere Regeln für Online-Bewertungen von Hotels und Restaurants. Ein Gesetzentwurf sieht vor, dass Bewertungsportale sicherstellen müssen, dass die Rezensionen echt sind und die bewerteten Betriebe tatsächlich besucht wurden. Damit sollen Betrug und unlautere Werbung verhindert werden. 

Der Michelin-Restaurantführer ist der international anerkannte Standard für Restaurant-Bewertungen. Dasselbe will das Unternehmen mit seinem Portal Key für Hotels erreichen. Man gehe mit Key weit über die klassischen Bewertungsportale hinaus, betont Michelin. Die Hotels müssen sich umgewöhnen, denn wie der Restaurantführer bleibt auch Key in Teilen eine Black Box.

In einem Gasthof bei Rosenheim kam es zwischen einem Mitarbeiter und einem Gast zu einem Streit darüber, wann der Mann frühstücken könne. Gewünscht war 6:30 Uhr, das Hotel serviert aber erst ab 8 Uhr. Der Hotelmitarbeiter veröffentlichte den Disput im Wortlaut auf Threads, einer Kommunikationsplattform ähnlich X (früher Twitter). Die Beiträge wurden von anderen Nutzern kommentiert, die teils Verständnis für das Hotel, teils für den Gast zeigten. Der Streit hat sich inzwischen auf Google-Bewertungen ausgeweitet und ist ein Paradebeispiel für Worst Practice. Merkur