Das Landgericht Aachen hat einen Krankenpfleger zu lebenslanger Haftstrafe wegen zehnfachen Mordes und 27-fachen Mordversuchs verurteilt. Auf einer Palliativstation in Würselen bei Aachen hatte der 44-Jährige Schwerkranken zwischen Dezember 2023 und Mai 2024 eigenmächtig sedierende Medikamente verabreicht, teilweise kombiniert mit Schmerzmitteln. Er wollte die Patienten ruhigstellen, so die Anklage, um in seinen Nachtschichten wenig Arbeit zu haben. Die Ermittler prüfen jetzt weitere Verdachtsfälle aus seinen früheren Berufsjahren. Spiegel  

Oliver Kneip reist mit seinen pflegebedürftigen Eltern 2.700 Kilometer bis an die Algarve. Seine Mutter ist an Alzheimer erkrankt, sein Vater hat Krebs. Der Roadtrip wird zur emotionalen Herausforderung – mit Momenten der Überforderung, aber auch des Glücks. „Wir haben es geschafft“, sagt Kneip, als sie am Atlantik stehen. Die Reise verändert Rollen, schafft Erinnerungen und zeigt, dass gemeinsame Zeit auch unter schwierigen Bedingungen möglich ist. Kneip hat darüber ein Buch geschrieben. Reisereporter

Der international tätige Pflegekonzern Emeis (ehemals Orpea) hat 16 Seniorenresidenzen in Frankreich verkauft, um seine Schulden weiter zu reduzieren. Ein Immobilienfonds zahlt 159 Millionen Euro für die Immobilien und den Betrieb. Sieben der Einrichtungen mit rund 100 Mitarbeitern sind in Betrieb und werden komplett übernommen, neun sind fertiggestellt und stehen kurz vor der Eröffnung. Die Les Jardins d'Arcadie Group wird den Betrieb der Seniorenresidenzen übernehmen.

Alloheim hat sich gegen die Vorwürfe von RTL und dem Magazin Stern gewehrt, bei Abrechnungen betrogen und schlechte Pflege in Kauf genommen zu haben. Die Stellungnahmen und "juristische Interventionen" hätten bewirkt, dass "mehrere Passagen zu den Vorwürfen zum Thema Abrechnung angepasst beziehungsweise nachträglich entfernt wurden", so Unternehmenssprecher Stephan Rammelt auf Anfrage von Care vor9.

Wie muss unser Pflegesystem verbessert werden, damit alle in Würde alt werden können? Darum geht es heute Abend um 21 Uhr im Ersten bei der Sendung "Hart aber fair". Auch die Pflegebranche sitzt mit am Tisch. Unter anderem diskutiert Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste (BPA) mit Moderator Louis Klamroth.

Der Pflegeforscher Heinz Rothgang (Foto) hält eine Überprüfung und Anpassung der Pflegegrade für durchaus sinnvoll. Höhere Hürden hätten ein "gewisses Sparpotenzial", sagte er dem Evangelischen Pressedienst. Schließlich seien die Schwellenwerte 2015 abgesenkt worden, um mehr Menschen in höhere Pflegegrade einzuordnen. Von der Abschaffung des Pflegegrads 1 hält Rothgang jedoch nichts. Dieser trage dazu bei, dass Menschen länger zu Hause leben können, wodurch höhere Kosten vermieden würden. Evangelischer Pressedienst

Wie lässt sich Arbeit im Sozial- und Gesundheitswesen flexibler gestalten? Der Thementag des Kompetenzzentrums Kompiga am 24. November in Karlsruhe widmet sich dieser Frage. Fach- und Führungskräfte erhalten Einblicke in Modelle der Selbstorganisation und des Empowerments. Vorträge, Workshops und Praxisbeispiele zeigen, wie Experimentierräume helfen können, neue Arbeitsformen zu erproben. Die Teilnahme ist kostenlos. Veranstaltungsort ist die Diakonie Baden in Karlsruhe. Kompiga (Info und Anmeldung)

Nach dem Tod eines 53-Jährigen in einer Hamburger Pflegeeinrichtung wurde das Verfahren gegen eine 29-jährige Pflegekraft wegen fahrlässiger Tötung eingestellt. Sie hatte den schwerbehinderten Mann im Jahr 2021 für fünf Minuten unbeaufsichtigt in der Badewanne gelassen, um bei einem Notfall zu helfen. Als sie zurückkam, fand sie ihn tot. Laut Urteil muss sie 1.000 Euro Schmerzensgeld an den Bruder des Opfers zahlen. Aufgrund ihrer Traumafolgen und der unklaren Umstände verzichtete das Gericht auf weitere Ermittlungen. Ärzteblatt

Ab Januar 2026 gelten in Österreich Gesundheits- und Krankenpflege, Pflegefachassistenz und Pflegeassistenz als Schwerarbeit. Ziel ist es, den besonderen Anforderungen durch körperliche und psychische Belastungen sowie durch Schichtarbeit in der Pflege gerecht zu werden, unabhängig davon, ob die Beschäftigten im Krankenhaus, Pflegeheim oder ambulanten Dienst arbeiten. Künftig haben auch Teilzeitkräfte mit mindestens 50 Prozent Anstellung Anspruch auf die Schwerarbeitspension. Häusliche Pflege

Betreutes Wohnen wird immer beliebter – und immer teurer. Dabei sind es weniger die Betreuungskosten, die die Preise in die Höhe treiben, sondern die Miete. Laut dem "Pflegeheim-Atlas Deutschland 2025" liegen die Kaltmieten bis zu 50 Prozent über den örtlichen Vergleichsmieten. Auch viele gemeinnützige Träger verlangen mehr, wie das Beispiel Dortmund zeigt.