2022 wurden bisher 1,4 Milliarden Euro in Hotels investiert
Nach einem schwachen ersten Halbjahr flossen im dritten Quartal 573 Millionen Euro in Hotelimmobilien in Deutschland. Das ist der zweithöchste Quartalswert seit Beginn der Corona-Pandemie. Doch die bisher erreichten 1,4 Milliarden Euro sind der niedrigste Wert seit 2013. Hotels nehmen derzeit drei Prozent der gewerblichen Transaktionen ein; vor Corona waren es sechs.
Colliers
René Schappner glaubt nicht an eine Jahresend-Rally auf dem Hotelmarkt
Trotz eines schwierigen Umfelds konnte laut René Schappner (Foto), Head of Hotel bei Colliers, ein solides Quartalsergebnis erreicht werden. Grund dafür sei die generell positive Einschätzung für Hotelinvestments, was am anhaltenden Anstieg des Reiseaufkommens, den guten Auslastungsquoten und den hohen Durchschnittspreisen der Hotels liege. Zum anderen habe sich die wirtschaftliche Situation und Bonität vieler Betreiber weiter stabilisiert oder wurde durch Beteiligungen verstärkt.
Der Hotelinvestmentmarkt funktioniere auch unter den derzeit schwierigen Bedingungen, kommentiert Schappner. Das grundsätzliche Interesse der Investoren sei weiterhin gegeben. Viele Betreiber befänden sich nach wie vor europaweit auf Expansionskurs, vor allem mit Lifestyle-Konzepten.
Sein Ausblick auf das vierte Quartal ist weniger optimistisch: "Nichtsdestotrotz wird vor allem das schwierige Finanzierungsumfeld Transaktionen im vierten Quartal erschweren. Hinzu kommt das sich eintrübende konjunkturelle Umfeld und steigende Inflation, die das Reiseverhalten negativ beeinflussen können. Entsprechend rechnen wir nicht mit einer Jahresend-Rally wie im vergangenen Jahr. Dennoch ist ein Transaktionsvolumen von rund zwei Milliarden Euro zum Jahresende möglich" meint Schappner.