Booking will US-Kunden mit Kreditkarte eng an sich binden
Booking führt in den USA eine eigene Kreditkarte in Zusammenarbeit mit Visa ein. Die Karte kommt ohne Jahresgebühr und richtet sich an Vielnutzer der Plattform. Karteninhaber sammeln bei Buchungen über Booking sogenannte Travel Credits – ein internes Bonussystem, das auf künftige Buchungen angerechnet werden kann.

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Künftig können Kunden mit der eigenen Kreditkarte von Booking ihre Hotels bezahlen
Die Belohnungsstruktur ist gestaffelt: Sechs Prozent der Ausgaben bei Unterkunftsbuchungen auf Booking.com werden in Travel Credits gutgeschrieben, fünf Prozent bei anderen Reisedienstleistungen, drei Prozent bei Restaurant-, Tankstellen- und Supermarktausgaben sowie zwei Prozent auf sonstige Einkäufe. Eine Besonderheit ist der zusätzliche Ein-Prozent-Bonus für Zahlungen direkt an der Unterkunft – etwa für Speisen oder Services – bis zu einer jährlichen Obergrenze von 10.000 US-Dollar.
Die Travel Credits verfallen nach zwei Jahren, sind weder übertragbar noch bar auszahlbar und können ausschließlich auf der Plattform für künftige Buchungen eingelöst werden. Damit stärkt Booking die Bindung an das eigene System – und setzt gezielt einen Anreiz gegen direkte Buchungen bei Hotels. Ein weiteres Lockmittel für den Gast: Wer über Booking bucht und mit der Karte zahlt, wird in das Genius-Programm automatisch auf das Level 3 hochgestuft und erhält dort weitere Rabatte und Vorteile.
Booking.com positioniert die Kreditkarte damit als Teil einer umfassenden Strategie zur noch engeren Bindung seiner Kunden an das eigene Ökosystem. Wer spart, spart nur auf der Plattform – und wer dort bucht, bleibt dort. Allerdings, die Karte soll wohl vorerst nicht in Europa eingeführt werden – wahrscheinlich auch vor dem Hintergrund der laufenden Auseinandersetzungen mit den Wettbewerbsbehörden und dem Konflikt mit den Hotelverbänden.
Auf Anfrage von Hotel vor9 teilte die Pressestelle von Booking.com mit: "Gerne bestätigen wir, dass es die Karte nur in den USA geben wird und sie nicht in anderen Ländern angeboten wird – derzeit gibt es keine Pläne, die Karte international einzuführen."
Pascal Brückmann