Branche beteiligt sich kaum an DZT-Kampagne
Internationale Reisende, die unter Nachhaltigkeitsaspekten eine Hotelbuchung vornehmen, sollen durch die Feel-Good-Kampagne der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) geeignete Kandidaten präsentiert bekommen. Mit 42 Häusern ist die Auswahl auf den ersten Blick eher dürftig. Was auch daran liegt, dass sich kaum Hotels an der Aktion beteiligten.
Um Deutschland als nachhaltiges Reiseziel international zu positionieren, hat die Deutsche Zentrale für Tourismus zum vierten Mal hintereinander ihre Leitkampagne Simply Feel Good mit nachhaltigen Reisezielen und Hotels in Deutschland ausgespielt. Nach einem Relaunch erhalten die Beherbergungsbetriebe auf der Landing Page der Kampagne einen eigenen Reiter „Übernachtung“. Dort ersichtlich sind 42 Hotels, die mit wenigstens einem von 17 Nachhaltigkeitszertifikaten ausgezeichnet wurden – angesichts tausender deutscher Hotels eine sehr geringe Anzahl.
Laut DZT-Pressesprecherin Martina Binhack liegt das aber nicht daran, dass es so wenig nachhaltig zertifizierte Beherbergungsbetriebe in Deutschland gibt. Vielmehr habe es mit Stichtag 9. Juni eine über das Activity Board der DZT-Website lancierte Ausschreibung gegeben, sich als zertifizierter Beherbergungsbetrieb kostenfrei auf der Seite zu präsentieren. Diesem Aufruf seien lediglich die genannten 42 Hotels, Jugendherbergen oder Camping-Plätze gefolgt.
Um dennoch alle mit einem Nachhaltigkeitszertifikat versehenen Beherbergungsbetriebe zu erfassen, wurde am unteren Ende der Landing Page eine Microsite in Form einer interaktiven Deutschlandkarte untergebracht, auf der sämtliche Beherbergungsbetriebe in Deutschland aufgeführt sind – vorausgesetzt, sie verfügen über eines der 17 Zertifikate, die vom Umweltbundesamt und Ecotrans, einem europäischen Expertennetzwerk mit Fokus auf umweltverträglichem Tourismus, bestimmt wurden. Darunter befinden sich Label wie Green Sign, Tourcert, Blaue Schwalbe oder das Umweltsiegel Alpenvereinshütten.
Ausgespielt wird die Kampagne in den europäischen Quellmärkten Österreich, Belgien, Schweiz, Dänemark, Spanien, Frankreich, Italien, Niederlande, Schweden, UK und Polen sowie in den Überseemärkten USA und Japan.
Sven Schneider