Google testet Hotelsuche ohne Direktbuchungs-Links
Google will in Deutschland, Belgien und Estland einen Test für die Hotelsuche durchführen, der den Anforderungen des Digital Markets Act (DMA) entspricht und die Einwände von Vergleichs- und Buchungsportalen wie Booking, Expedia und Check 24 berücksichtigt. Im Test wird die Google-Maps-Karte mit Direktbuchungs-Links zu Hotels nicht mehr angezeigt werden.
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Bei der Google-Suche nach Hotels werden bisher drei bezahlte Links, meist von Buchungs- und Vergleichsportalen, dann die interaktive Google-Maps-Karte mit den Direktbuchungs-Links zu den Hotels und im Anschluss die Ergebnisse der organischen Suche angezeigt. Google will mit diesem Test beweisen, dass die von dem Unternehmen geforderten Einschränkungen für die meisten Marktteilnehmer negativ sein werden. Der Wegfall der Google-Maps-Karte sei zum Nachteil von Hotels, weil diese Direktbuchungen verlieren würden und zum Nachteil der Verbraucher, weil sie nicht mehr auf einfache Weise die günstigsten Angebote angezeigt bekämen, argumentiert Google.
Test am offenen Herzen
Der Test soll laut Google nur kurze Zeit laufen, um die negativen Auswirkungen der Änderungen zu zeigen, teilt Google in einem Blogpost mit. Wie lange der Test dauern wird, teilte das Unternehmen bisher nicht mit. "Wir gehen diesen Schritt nur sehr ungern, da die Entfernung hilfreicher Funktionen weder Verbrauchern noch Unternehmen in Europa zugutekommt", so Google. Das Vorgehen ist kritisch zu bewerten, weil der Test für viele Hotels eben kein Test, sondern Realität ist, die mit erheblichen wirtschaftlichen Einbußen verbunden sein kann.
Hotelverband kritisiert die Anpassungen
Entsprechend kritisch hat sich der IHA zu den Änderungen geäußert: "Der Hotelverband unterstützt uneingeschränkt die Ziele des Digital Markets Act (DMA), fairen Wettbewerb und mehr Transparenz in digitalen Märkten zu gewährleisten. Wir sind jedoch zutiefst besorgt über unbeabsichtigte Folgen bestimmter Umsetzungen des DMA in der allgemeinen Google-Suche, von denen nur große Online-Plattformen und Gatekeeper wie Booking.com auf Kosten der Hotels profitieren," erklärt Otto Lindner, Vorsitzender des Hotelverbands Deutschland (IHA).
Und weiter: "Die Hotellerie ist auf einen ausgewogenen Zugang zu Verbrauchern bei der Online-Suche angewiesen. Leider haben jüngste Änderungen in der Google-Suche bereits zu einer Verringerung des Traffics und damit der Chancen für Direktbuchungen geführt. Es ist inakzeptabel, wenn ausgerechnet dominante Online-Plattformen durch die DMA-Umsetzung auch noch bevorzugt und unabhängige Hotels faktisch unsichtbar werden sollen."
Frank Winter / Pascal Brückmann