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25. August 2025 | 07:00 Uhr
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Hotel-Azubis sind weniger zufrieden als andere

Laut DGB-Ausbildungsreport 2025 sind 72 Prozent der Azubis zufrieden mit ihrer Ausbildung. In der Hotellerie liegt der Wert deutlich darunter. Überstunden und ausbildungsfremde Tätigkeiten bleiben branchenübergreifend verbreitet. Besonders kritisch: 42 Prozent der Azubis wissen nicht, ob sie übernommen werden. Hotelfachleute sind davon besonders stark betroffen.

Auszubildende Azubis quer Foto iStock stockfour

Der DGB fordert für Azubis ein Mindestentgelt von monatlich 834 Euro

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Die duale Berufsausbildung bleibt beliebt, doch die Bedingungen unterscheiden sich stark je nach Branche. Der neue Ausbildungsreport des DGB zeigt: Während über 80 Prozent der Azubis in technischen und kaufmännischen Berufen sehr zufrieden sind, liegt der Wert bei Hotelfachleuten nur bei rund 60 Prozent.

Hohe Belastung in der Hotellerie

Ein Grund für die geringere Zufriedenheit sind die Arbeitsbedingungen. 32,3 Prozent aller Auszubildenden müssen regelmäßig Überstunden leisten. Bei Köchen liegt der Anteil sogar bei 51 Prozent. Hinzu kommen über alle Branchen ausbildungsfremde Tätigkeiten wie Putzen oder Kaffee kochen, die laut DGB-Report 15 Prozent der Azubis regelmäßig übernehmen müssen. DGB-Bundesjugendsekretär Kristof Becker warnt: "Für die Azubis heißt das ganz einfach, dass ihnen Zeit für die eigentlichen Ausbildungsinhalte fehlt. Dies gefährdet ihren erfolgreichen Ausbildungsabschluss."

Zukunftsperspektiven unklar

Besorgniserregend ist die gestiegene Unsicherheit über die berufliche Zukunft. 42 Prozent der Auszubildenden im letzten Lehrjahr wissen nicht, ob sie übernommen werden. Besonders betroffen sind Hotelfachleute und Verkäuferinnen. Der DGB sieht darin ein strukturelles Problem, das durch bessere Ausbildungsgarantien und mehr Engagement der Betriebe entschärft werden müsse.

Finanzielle Hürden und fehlende Orientierung

Die Studie zeigt zudem, dass 63 Prozent der Azubis Schwierigkeiten haben, von ihrer Vergütung zu leben. Fast ein Drittel ist auf Unterstützung der Eltern angewiesen, 13 Prozent jobben neben der Ausbildung. Der DGB fordert eine Erhöhung der gesetzlichen Mindestausbildungsvergütung auf 834 Euro monatlich.

Bei der Berufswahl spielen persönliche Netzwerke eine zentrale Rolle. Familie und Freunde sind laut Report die wichtigsten Unterstützer. Angebote der Arbeitsagenturen und Schulen werden deutlich seltener als hilfreich wahrgenommen.

Forderung nach politischem Handeln

Elke Hannack, stellvertretende DGB-Vorsitzende, sieht dringenden Handlungsbedarf: "Während die Wirtschaft über fehlende Fachkräfte klagt, haben knapp drei Millionen junge Menschen keinen Berufsabschluss. Das passt nicht zusammen." Sie fordert mehr Ausbildungsplätze, bessere Orientierung und gezielte Förderung, um Ausbildungslosigkeit und prekäre Beschäftigung zu verhindern.

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