Lindner Hotels AG kehrt aus der Insolvenz zurück
Die Lindner Hotels AG hat das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung erfolgreich abgeschlossen. Die Gläubiger haben den Insolvenzplan einstimmig angenommen. Künftig wird das Unternehmen von Adrian Lindner als Vorstandsvorsitzender und CEO geleitet. Die Gläubiger sehen nur einen Bruchteil ihrer ursprünglichen Forderungen.

Lindner Hotel Group
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"Wir haben den Sanierungsprozess in einer wirtschaftlich angespannten Zeit mit Konsequenz und Klarheit innerhalb kurzer Zeit umgesetzt. Dass die Lindner Hotels AG nun wieder uneingeschränkt handlungsfähig ist, ist ein großer gemeinsamer Erfolg", erklärt Generalbevollmächtigter Frank Kebekus.
Ein zentrales Ergebnis: Kein Haus musste aufgrund der Insolvenz schließen. Die Schließungen auf Sylt und am Nürburgring seien unabhängig vom Verfahren erfolgt, da die Verträge ohnehin ausliefen. Das Main Plaza Frankfurt wird abgegeben, da der Eigentümer eine Umnutzung plant. Bereits im Frühjahr hatten sich die Düsseldorfer mit zahlreichen Verpächtern unprofitabler Standorte geeinigt. Andere Häuser, etwa in Hochgurgl, Oberstaufen und am Wiesensee, wechselten den Betreiber.
Die Einigung geht einher mit einem Verzicht der Gläubiger auf einen Großteil ihrer offenen Forderungen. Nach Informationen von Hotel vor9 sollen diese innerhalb der nächsten 14 Monate gerade einmal 14 Prozent der rechtmäßig festgestellten Forderungen ausgezahlt bekommen.
Neuer CEO stammt aus der Gründerfamilie
Mit Abschluss des Verfahrens übernimmt Adrian Lindner als CEO die Leitung des Unternehmens. Unterstützt wird er von CFO Christoph Scherk. Frank Lindner, bislang im Vorstand als CTO, bleibt der Gruppe fachlich verbunden, scheidet aber aus dem operativen Vorstand aus. "Wir haben viel Vertrauen im Markt verloren. Aber wir haben in den letzten Monaten sehr viel erreicht und werden hart daran arbeiten, in Zukunft wieder als zuverlässiger Partner wahrgenommen zu werden", sagt Adrian Lindner in einem ersten Statement. Der Enkel von Unternehmensgründer Otto Lindner war bereits während der Pandemie in das Familienunternehmen eingestiegen und führte die AG gemeinsam mit Scherk und Frank Lindner durch die Insolvenz.
Organisation in der Zentrale wurde verschlankt
Im Zuge der Sanierung mussten in der Zentrale die Strukturen gestrafft und Personal abgebaut werden. So wurde die Ebene der Senior Vice Presidents gestrichen, ebenso die Abteilung Architecture & Technical Services. "Die Lindner Hotels AG ist heute entschuldet und operativ stabil. Das ist in dieser Form keineswegs selbstverständlich", sagt Sachwalter Dirk Andres.
Die Lindner Hotel Group tritt künftig mit vier klar profilierten Marken auf: Lindner Hotels & Resorts im oberen Mittelklassesegment, die 7Pines Hotels & Resorts im Luxusbereich, die von Hyatt betriebenen Boutiquehotels Me and All sowie die L-Collection mit exklusiven internationalen Destinationen. Von den insgesamt 35 Hotels der Gruppe betreibt die AG jetzt nur noch neun Häuser an sieben Standorten selbst.
Pascal Brückmann