Markt für Micro Living in Deutschland wächst wieder
In Deutschland schwankt das Transaktionsvolumen für Micro-Living-Projekte, inklusive Serviced Apartments, stark. Bis 2013 waren es jährlich weniger als 200 Millionen Euro. 2019 stand man bei 1,7 Milliarden Euro, die mit dem Ukraine-Krieg aber einbrachen. Zuletzt waren es wieder 400 Millionen Euro, so Lars Vandrei (Foto) vom Investment-Spezialisten für Immobilien CRIM.

Catella Residential Investment
Lars Vandrei von CRIM analysiert den deutschen Micro-Living-Markt
"Insgesamt kann man konstatieren, dass der Micro-Living-Markt in Deutschland noch vergleichsweise klein ist, aber wächst", sagt Lars Vandrei von CRIM (Catella Residential Investment Management). Der Anteil am Gesamtmarkt sei von einem Prozent im Jahr 2012 auf gut 5,5 Prozent im Jahr 2023 gestiegen. Angesichts des schwächelnden Gesamtmarktes sei der Anteil etwas nach oben verzerrt, erklärt der Experte.
Was zählt zu Micro Living?
Vandrei weist darauf hin, dass es keine allgemeingültige Definition von Micro Living gebe. Er zählt die Bereiche studentisches Wohnen, Service-Wohnen, Co-Living und Senior Living dazu und ergänzt, dass noch Gemeinschaftsflächen und verschiedene Services hinzukommen können. Beim Serviced-Apartment-Betreiber The Base entfallen rund zehn Prozent der Fläche auf Gemeinschaftsflächen "wie eine Bar, ein Kino oder ein Gym", sagt Florian Färber, CEO des Unternehmens.
Die Geschäfte laufen gut für The Base
The Base managt derzeit zwei Häuser in Berlin und München. Drei weitere Häuser sind in der Pipeline und sollen bis 2027 eröffnet werden. "Wir haben eine hohe Nachfrage nach unseren Apartments und befinden uns auf Wachstumskurs. In Berlin liegt die Auslastung bei knapp 100 Prozent", so Färber. Zielgruppe von The Base sind Young Professionals und Business Traveler, die für ihren Job oder für eine begrenzte Zeit zum Beispiel für eine Projektarbeit in eine für sie neue Stadt kommen. "Unser Konzept zielt darauf ab, Menschen zusammenzubringen und so der grassierenden Vereinsamung in den Großstädten entgegenzuwirken", erklärt Florian Färber.