Positive Effekte der Heim-EM werden nicht überall erwartet
Das Gastgewerbe in Deutschland ist mit Sicht auf positive Impulse durch die in einem Monat beginnende Fußball-Europameisterschaft (EM) eher zwiegespalten. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Dehoga unter den gastgewerblichen Betrieben der zehn Spielorte. Positive Erwartungen sind nicht in jedem touristischen Teilsegment gleich ausgeprägt.
![Fußball Europameisterschaft Foto iStock RomoloTavani](https://www.hotelvor9.de/var/site/storage/images/_aliases/article_16x9/5/0/2/5/1225205-1-ger-DE/Fußball Europameisterschaft Foto iStock RomoloTavani.jpg)
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Mitte Juni startet die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland
Bezogen auf die Branche in ganz Deutschland, rechnen nur gut 16 Prozent aller gastgewerblichen Betriebe mit positiven Impulsen durch die EM. Mehr als zwei Drittel (67%) hingegen erwartet keine Auswirkungen. Auch gehen drei Viertel (76%) der Betriebe nicht von mehr Gästen oder mehr Umsatz aus. Für Dehoga-Chef Guido Zöllick nicht verwunderlich. „Ein Großereignis wie die EM kann zum Teil auch Stammgeschäft verdrängen“, sagt er, es fänden in dieser Zeit kürzere Tagungen statt und es kämen weniger Geschäftsreisende.
In den Spielorten selbst sieht es anders aus. Dort erwartet fast jeder zweite befragte Unternehmer (46%) einen positiven Effekt, jeder dritte (34%) aber nicht. Von einer Zunahme der Gäste gehen 42 Prozent aus, während fast genauso viel (41%) dies nicht erwarten. Bei getränkegetriebenen Schankwirtschaften oder Kneipen geht jede dritte (32%) von positiven Effekten aus. Dies trifft auch auf Tagungshotels zu (30%).
Auch wenn nicht alle Gastgeber unmittelbar von diesem sportlichen Ereignis profitieren, zieht Zöllick einen Vergleich zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Damals hätten alle Beteiligten "ein positives und sympathisches Deutschlandbild abgegeben", das bis heute nachwirke. Er hofft, dass "auch die Heim-EM 2024 viele Gäste zum Wiederholungsbesuch motiviert."