Schlechte Lage und Existenzängste im Gastgewerbe
Zwei Drittel der Betriebe im Gastgewerbe bangen derzeit um ihre Existenz. Laut einer aktuellen Umfrage des Dehoga sind das 30 Prozent mehr als im August. Für das laufende Jahr befürchtet fast jeder dritte Betrieb, in die Verlustzone zu geraten, für 2023 sind es gar die Hälfte.
Der Dehoga fordert mehr Tempo bei den von der Politik angekündigten Entlastungsmaßnahmen und Energiesicherheit: "Jetzt kommt es auf die schnelle und konkrete Umsetzung der Energiepreisbremse an", sagt Dehoga-Präsident Guido Zöllick. Hier seien noch viele Fragen offen. Gleiches gelte für die in Aussicht gestellten Härtefallhilfen. "Der Abwehrschirm wird nur dann funktionieren, wenn er schnell wirkt", sagt Zöllick mit Blick auf die Umfrageergebnisse.
Laut den Ergebnissen der Dehoga-Umfrage, erlebt die Branche eine Kostenexplosion bei Energie, Lebensmitteln und Personal. Nach den Angaben der Umfrageteilnehmer wachsen die Energiekosten ab Oktober um durchschnittlich 55 Prozent, ab Januar um 96 Prozent. Sieben Prozent der Teilnehmer vermelden bereits im September Kostenerhöhungen von über 200 Prozent. Für 92 Prozent der Betriebe stellen die extremen Energiekostensprünge die größte aktuelle Herausforderung dar. Erschwerend hinzu kommen die in die Höhe schnellenden Preise für Lebensmittel und Getränke mit einem Plus im September von 26 Prozent, sowie die Kosten für Personal, die im September um 19 Prozent höher lagen als im Vorjahresmonat. In den meisten Betrieben könnten die Kostensteigerungen nur teilweise über Preissteigerungen an die Gäste weitergegeben werden, so das Ergebnis der Umfrage.