Unternehmen ringen um Bewerber mit Berufsabschluss
Mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen sieht den Fachkräftemangel als größte Herausforderung. Bewerber mit Berufsausbildung werden stark nachgefragt. Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) fehlen bis 2028 rund 768.000 Fachkräfte.

iStock/Heiko
Der Fachkräftemangel wird die deutsche Wirtschaft noch eine Weile herausfordern
Was wäre, wenn der Check-in ohne Warteschlangen läuft?
Verwaltungs- und operative Aufgaben sind die Hauptbereiche, in denen Hoteliers Unterstützung durch KI wünschen. Automatisieren Sie den Check-in und gewinnen Sie Zeit für das, was wirklich zählt. Sehen Sie in einer Demo, wie es funktioniert.
Der Fachkräftemangel stellt für 52 Prozent der deutschen Unternehmen die aktuell größte Hürde dar. Das geht aus einer Umfrage des Ifo-Instituts hervor. Insbesondere bei Bewerbern mit abgeschlossener Berufsausbildung klafft eine Lücke. 77 Prozent der Personalverantwortlichen berichten von einem "starken" oder "eher starken" Mangel. Der Bewerbungsprozess habe sich dadurch grundlegend verändert. Arbeitnehmer befänden sich derzeit häufiger in der stärkeren Verhandlungsposition, so Ifo-Forscher Jonas Hennrich. Lediglich elf Prozent der Unternehmen sehen sich gegenüber Bewerbern im Vorteil.
Engpässe auch in Aufstiegs- und Akademikerberufen
Auch Fachwirte, Meister und Hochschulabsolventen sind schwer zu finden. 58 Prozent der Unternehmen suchen vergeblich nach Kräften mit Weiterbildungsabschluss, 47 Prozent nach Akademikern. Weniger gefragt sind Hilfskräfte ohne Berufsabschluss: Nur 22 Prozent sehen hier einen Engpass. Gleichzeitig spielt Stellenabbau kaum eine Rolle. Nur neun Prozent der Unternehmen nennen ihn als zentrales Thema, weitere 20 Prozent sehen Fachkräftemangel und Stellenabbau gleichermaßen als relevant an.
IW-Prognose bis 2028: Lücke wächst auf 768.000
Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft prognostiziert bis 2028 eine bundesweite Fachkräftelücke von rund 768.000 Personen. Besonders betroffen sind Verkaufsberufe und Erziehung. Trotz rückläufiger Beschäftigung im Einzelhandel könnten dort über 40.000 Stellen unbesetzt bleiben. In Kitas soll die Zahl der Beschäftigten bis 2028 zwar steigen, dennoch wird eine Lücke von knapp 31.000 Erziehern erwartet. In Metallberufen sinkt die Beschäftigung durch Konjunkturprobleme und Renteneintritte um 161.000 Stellen. Die Fachkräftelücke bleibt mit 7.400 bis 5.300 offenen Stellen bestehen.
Politik soll gezielt gegensteuern
IW-Experte Alexander Burstedde sieht die Ursache vor allem in der unzureichenden Besetzung von Ausbildungsplätzen in Mangelberufen. Er fordert eine intensivere Berufsorientierung an Schulen und gezielte Aufklärung über Karrierechancen in diesen Berufsfeldern. Ohne Gegenmaßnahmen werde sich der Fachkräftemangel weiter verschärfen.