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8. Dezember 2022 | 07:00 Uhr
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Von Reise-Optimisten bis zu frustrierten Reiseliebhabern

Die psychologischen Effekte der Pandemie auf die Einstellung zu Urlaubsreisen hat das Deutsche Institut für Tourismusforschung (DIFT) analysiert. Die Forscher haben dabei fünf Corona-Typen identifiziert, deren Reiseverhalten beschrieben und Hinweise zur Produktentwicklung und Kommunikation erarbeitet.

Tourismus Corona iStock zoff-photo

Die Forscher identifizierten fünf verschiedene Corona-Reisetypen

Die fünf in der Studie herausgearbeiteten Corona-Typen wurden wie folgt charakterisiert:

Die Reise-Optimisten spielen die wahrgenommenen Reisebarrieren im Vergleich zu anderen Typen die geringste Rolle. Gleichzeitig ist die Reisemotivation bei ihnen am höchsten. Befragte in diesem Cluster sind durchschnittlich 44,9 Jahre alt, mehrheitlich weiblich (56 %) und das Cluster macht insgesamt 23 Prozent aller untersuchten Fälle aus.

Bei den Reise-Unentschlossenen liegen sowohl die Reisemotivation als auch die wahrgenommenen Reisebarrieren gleichauf. Sie sind mit einem Durchschnittsalter von 41,5 Jahren am jüngsten und mit einem Anteil von 35 Prozent an allen untersuchten Fällen am größten. In diesem Cluster sind etwas mehr Männer (54 %) als Frauen.

Die Reise-Pessimisten sind die Befragten mit den höchsten wahrgenommenen Reisebarrieren und gleichzeitig der geringsten Reisemotivation. Mit 50,3 Jahren sind sie am ältesten und die Mehrheit ist weiblich (59 %). Zwölf Prozent werden dieser Gruppe zugeordnet.

Für die Frustrierten Reiseliebhaber sind die wahrgenommenen Reisebarrieren ebenfalls sehr hoch, gleichzeitig besteht aber auch eine recht hohe Reisemotivation. Jeder fünfte Befragte gehört diesem Cluster an, die Geschlechter sind relativ gleich verteilt und das Durchschnittsalter liegt bei 41,8 Jahren.

Für die Barrierelosen Reisemuffel sind wiederum sowohl die wahrgenommenen Reisebarrieren als auch die Reisemotivation gering. Mit zehn Prozent der Befragten ist dieses Cluster das kleinste. Das Durchschnittsalter liegt bei 43,1 Jahren und das männliche Geschlecht überwiegt (56 %).

Untersucht wurden Personen aus neun Ländern: Deutschland, Frankreich, Österreich, UK, Italien, USA, Spanien, Schweiz und Niederlande.

Laut DIFT sind die Reise-Optimisten unter den Franzosen am stärksten vertreten (27 %), während die Gruppe der Reise-Pessimisten dort sehr klein ist (9 %). Die meisten Reise-Unentschlossenen finden sich in der Schweiz (41 %) und in Spanien (40 %). Dieses Cluster ist aber in allen neun untersuchten Märkten das größte, was nach der Interpretation der Studienautoren von der weltweiten Unsicherheit zum Zeitpunkt der Datenerhebung zeugt.

Aus den Studienergebnissen lassen sich laut den Forschern für die touristische Praxis konkrete Ansätze ableiten. Bei der Kundenansprache in den Ländern Italien und Spanien ist es demnach besonders ratsam, risikoreduzierende Strategien in der Kommunikation in den Vordergrund zu stellen, um die hier stark vertretenen Frustrierten Reiseliebhaber zu erreichen. In Ländern wie Frankreich spielen diese Strategien eine geringere Rolle, da der Anteil dieses Clusters hier deutlich kleiner ist. Die dort hohe Anzahl an Reise-Optimisten lässt sich besser durch motivierende Urlaubsbotschaften ansprechen, die die positiven Effekte des Reisens wie Erholung und Wohlbefinden in den Vordergrund stellen. 

Das sogenannte Working Paper steht auf der Homepage des DIFT als Download bereit.

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